Deutsche Anleihen: Wenig Bewegung – Krisenländer weiter unter Druck

FRANKFURT (dpa-AFX) – Am deutschen Anleihemarkt haben sich die Kursausschläge zum Wochenstart in engen Grenzen gehalten. Händler verwiesen auf flehende Impulse. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum Montagabend geringfügig um 0,02 Prozent auf 146,30 Punkte zurück. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 1,34 Prozent etwas höher als am Freitag.

Hauptthema an den europäischen Finanzmärkten bleibt die Geldpolitik. Presseberichten und Wortmeldungen ranghoher Notenbanker zufolge steht die Europäische Zentralbank (EZB) vor einer weiteren Lockerung ihrer Geldpolitik. „Der Spiegel“ hatte am Wochenende berichtet, EZB-Chefvolkswirt Peter Praet werde auf der nächsten Ratssitzung Anfang Juni eine Senkung des wichtigsten Leitzinses und eine Strafgebühr auf Bankeinlagen vorschlagen. Notenbankdirektor Yves Mersch bekräftigte während eines Auftritts in München am Montag die Handlungsbereitschaft der EZB.

Von der Aussicht auf noch billigeres Zentralbankgeld können Staatsanleihen krisengeschwächter Euroländer bislang nicht profitieren. Im Gegenteil: Seit Mitte vergangener Woche steigen die Renditen für Papiere von Ländern wie Portugal, Spanien oder Italien wieder. Beobachter sehen darin vor allem die aufkeimende politische Unsicherheit vor den Europawahlen. Ausnahme blieb zum Wochenbeginn Griechenland, wo die Verluste der Regierung bei den Kommunalwahlen nicht in der erwarteten Höhe eintraten. Athener Staatstitel legten daraufhin zu./bgf/jha/