Deutsche Anleihen: Verluste nach robustem ISM-Index

FRANKFURT (dpa-AFX) – Robuste Stimmungsdaten aus der amerikanischen Dienstleistungsbranche haben deutsche Staatsanleihen am Mittwoch ins Minus gedrückt. Auch US-Staatstitel gaben zuvor erzielte Gewinne mehr als ab. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum Abend um 0,16 Prozent auf 145,88 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen warfen eine Rendite von 1,43 Prozent ab.

Nach Daten des Institute for Supply Management (ISM) hat sich die Stimmung im US-Dienstleistungssektor im Mai spürbar verbessert. Der Einkaufsmanagerindex stieg um 1,1 Punkte auf 56,3 Zähler. Das ist der höchste Stand seit August 2013. Bankvolkswirte hatten mit einem geringeren Zuwachs auf 55,5 Punkte gerechnet. Die stark beachteten Unterindikatoren für Neuaufträge und Beschäftigung stiegen, die Kennzahl für die Exportaufträge fiel hingegen.

Konjunkturdaten aus Europa spielten vor spannend erwarteten Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) kaum eine Rolle. Der vom Markit-Institut erhobene Einkaufsmanagerindex für die Eurozone fiel im Mai stärker als zunächst gedacht zurück. Detailzahlen zum Wachstum im ersten Quartal brachten wenig neue Einsichten.

Viele Beobachter verweisen unterdessen auf die hohen Markterwartungen an die europäischen Währungshüter. Inzwischen stelle sich die Frage, ob die EZB die hohen Erwartungen erfüllen könne, heißt es bei der Helaba. An den Finanzmärkten wird fest damit gerechnet, dass die EZB am Donnerstag ihre Leitzinsen weiter senkt und darüber hinausgehende Lockerungsschritte unternimmt./bgf/jsl