Deutsche Anleihen treten auf der Stelle – Italien zahlt rekordniedrige Zinsen

FRANKFURT (dpa-AFX) – Am deutschen Anleihemarkt hat sich die Bewegung an Christi Himmelfahrt in engen Grenzen gehalten. Bei einer geringen Handelsspanne lag der richtungweisende Euro-Bund-Future am frühen Donnerstagabend geringfügig im Minus. Er notierte bei 147,02 Punkten. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 1,34 Prozent in etwa wie am Vortag.

Nach einem impulslosen Vormittagshandel konnten auch neue US-Konjunkturdaten nicht nachhaltig bewegen. Nach Zahlen des Handelsministeriums war die US-Wirtschaft zum Jahresstart erstmals seit drei Jahren wieder geschrumpft. Die Wachstumsdelle fiel mit auf das Jahr hochgerechnet minus 1,0 Prozent stärker aus als erwartet. Allerdings hatte die weltgrößte Volkswirtschaft in den ersten Monaten des laufenden Jahres unter extrem niedrigen Temperaturen gelitten, was die wirtschaftliche Aktivität spürbar dämpfte. Beobachter rechnen mit einem um so stärkeren Wachstum im Frühling.

An anderen Rentenmärkten blieb die Nachfrage nach Staatsanleihen krisengeschwächter Euroländer derweil hoch. Am Donnerstag konnte sich die drittgrößte Euro-Volkswirtschaft Italien längerfristig so günstig wie nie zuvor refinanzieren. Bei einer Versteigerung zweier Schuldtitel mit fünf- und zehnjähriger Laufzeit sanken die Renditen auf neue Rekordtiefstände. Zuletzt hatte der überraschende Wahlerfolg der Partei des neuen Ministerpräsidenten Matteo Renzi für Zuversicht gesorgt, dass das Reformtempo in Italien anzieht. Die Demokratische Partei (PD) hatte bei den Europawahlen mehr als vierzig Prozent der Stimmen erhalten./bgf/he