Deutsche Anleihen: Renditen steigen weiter – Nervosität in Peripherie

FRANKFURT (dpa-AFX) – Am deutschen Anleihemarkt hat sich der seit Tagen andauernde Renditeanstieg am Dienstag fortgesetzt. Deutlich stärker standen allerdings Staatsanleihen europäischer Krisenländer unter Druck. Händler sprachen von Nervosität vor der anstehenden Europawahl. Am deutschen Markt fiel der richtungsweisende Euro-Bund-Future bis zum Abend um 0,09 Prozent auf 146,14 Punkte zurück. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 1,35 Prozent und damit etwas höher als am Montag.

Die näherrückenden Wahlen zum Europaparlament sorgen offenbar für Unsicherheit unter Investoren. Es wird damit gerechnet, dass europakritische Parteien deutlichen Zulauf erhalten. Dies würde insbesondere in krisengeplagten Euroländern wie Griechenland oder Portugal die Regierungskoalitionen schwächen, wird argumentiert. Deswegen sind die Renditen für Staatsanleihen in den jeweiligen Ländern in den letzten Tagen spürbar gestiegen. Am Dienstag gaben vor allem die Kurse von Papieren aus Portugal und Italien nach.

Positive Konjunkturdaten wurden in diesem Umfeld kaum beachtet. Nach Zahlen des Statistikamts erhielten italienische Industrieunternehmen im März deutlich mehr Aufträge als erwartet. Aus den USA gab es so gut wie keine konjunkturellen Impulse, der Datenkalender war leer./bgf/jha/