FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen haben am Freitag nach deutlichen Gewinnen in den vergangenen Tagen etwas schwächer tendiert. Händler sprachen von einer Gegenbewegung. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum Mittag um 0,08 Prozent auf 146,55 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg leicht auf 1,31 Prozent.

An den Anleihemärkten krisengeschwächter Euroländer trübte sich die Stimmung vor dem Wochenende weiter ein. Besonders deutlich legten die Renditen in Portugal und Griechenland zu. Experten von der Commerzbank nannten Athen als Auslöser. Dort hätten sich die Umfragewerte für die Regierungskoalition vor der Europawahl weiter verschlechtert. Zudem verwiesen sie auf Gerüchte über eine Steuer auf ausländische Anleiheinvestitionen, die aber mittlerweile vom Finanzministerium dementiert worden seien.

Die Eintrübung in den südlichen Euroländern ist um so erstaunlicher, als die Europäische Zentralbank (EZB) auf eine abermalige Lockerung ihrer Geldpolitik zusteuert. „Peripherie trotz EZB-Nachschub nicht in Partylaune“, titeln die Commerzbank-Analysten in einer Studie. Sie erwarten zwar keinen Abbruch der seit Wochen anhaltenden Erholung der dortigen Rentenmärkte. Kurzfristig dürfte der Druck aber erhalten bleiben./bgf/hbr