Deutsche Anleihen: Fester – Schwache Daten sprechen für weitere EZB-Maßnahmen

FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Donnerstag nach enttäuschenden Konjunkturdaten geklettert. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum Mittag um 0,11 Prozent auf 146,00 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 1,361 Prozent.

Die schwache Konjunktur in der Eurozone ist ein weiteres Argument für eine erneute Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB). Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone ist im ersten Quartal mit 0,2 Prozent hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Das robuste deutsche Wachstum konnte die schwache Entwicklung in Frankreich und Italien nicht ausgleichen.

Zudem haben von der EZB befragte Experten ihre Inflationsprognosen für die nächsten Jahre weiter gesenkt. Im April hat die Inflationsrate mit 0,7 Prozent deutlich unter dem EZB-Inflationsziel von knapp zwei Prozent gelegen.

Notenbankchef Mario Draghi hatte vor einer Woche signalisiert, dass die Notenbank bereits auf ihrer nächsten Sitzung Anfang Juni handeln könnte. In den vergangenen Tagen hatten sich auch zahlreiche andere Notenbankvertreter entsprechend geäußert.

Große Beachtung fanden Aussagen von Chefvolkswirt Peter Praet, der ein ganzes Bündel von Instrumenten genannt hatte. Auch EZB-Direktor Yves Mersch sprach am Donnerstag davon, dass die EZB im Juni eine „sehr klare Antwort“ geben werde./jsl/hbr