außerhalb der Insolvenz?; Foto: Strenesse AG
Die Strenesse AG hat heute Vormittag offenbar einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung beim zuständigen Amtsgericht in Nördlingen gestellt – ein Schlag ins Gesicht all derjenigen Anleihegläubiger, die der Modefirma Ende Februar mit einem Zahlungsaufschub noch ihr Vertrauen aussprachen.
Konkrete Details eines etwaigen Insolvenzantrags sind bislang noch nicht bekannt, auch auf der Website von Strenesse sind noch keinerlei Statements oder Informationen zu Verifizierung hinterlegt. Ein Indiz: In den letzten Tagen brach die bis März 2017 verlängerte 12-Mio.-EUR-Unternehmensanleihe um über 40% auf zur Stunde nur noch 25% ein.
Einzelheiten folgen …
Hintergrund
Erst Ende Februar sicherte sich die traditionsreiche Modefirma auf der Anleihegläubigerversammlung die mehrheitliche Unterstützung ihrer Bondinhaber. Die Gläubiger stimmten den Refinanzierungsvorschlägen des Vorstands einschließlich der Fristverlängerung der ursprünglich Mitte März auslaufenden Anleihe zu. Der jährliche 9%-Fixkupon sollte danach weiterhin fristgerecht bedient werden. Seinerzeit wurde eine Sanierung außerhalb eines gerichtlichen Verfahrens angestrebt.
„Damit ist für das Unternehmen ein wichtiger Baustein der Finanzierung gesichert“, zeigte sich Strenesse-CEO Luca Strehle nach der Versammlung noch erleichtert und betonte: „Dieses Commitment der Anleihegläubiger ist ein Vertrauensbeweis in die Zukunft des Mode-Unternehmens Strenesse. Kunden und vor allem die Mitarbeiter hätten nun eine ganz klare Perspektive und wir setzen jetzt alles daran, die Strahlkraft der Marke weiter zu stärken und wieder auf Wachstum umzuschalten.“ – Plattitüden, sollte sich die Insolvenz bestätigen.
Der Markt reagierte trotz erkaufter Zeit zur Firmenrestrukturierung bereits damals skeptisch: Das im Frankfurter Open Market börsengehandelte 9%-Wertpapier vermochte es nicht, sich seitdem spürbar zu erholen – zum aktuellen Kurs und Chartverlauf geht’s hier.
Lesen Sie die damaligen Ereignisse noch einmal im Rückblick.
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