FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Donnerstag vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) gestiegen. Gestützt wurden die Anleihen vor allem durch die fortgesetzte Niedrigzinspolitik der US-Notenbank. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum Mittag um 0,55 Prozent auf 143,15 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 1,61 Prozent.
Die US-Notenbank hatte am Mittwochabend keine Hinweise auf den möglichen Beginn des Ausstiegs aus dem milliardenschweren Anleihekaufprogramm geliefert. ‚Das FOMC hat die Sorge vor einer zu niedrigen Inflation betont und damit den Märkten einen leicht taubenhaften Ton mit auf den Weg gegeben‘, schreibt die Commerzbank in einem Kommentar. Davon profitierten die Anleihemärkte in der Eurozone durch die Bank. Der auf ein Zwei-Jahreshoch gestiegene Einkaufsmanagerindix für die Industrie der Eurozone bewegte die Anleihemärkte hingegen kaum. Spanien hat sich zudem günstiger als zuletzt am Anleihemarkt refinanzieren können.
Im Nachmittagshandel dürfte die Pressekonferenz von EZB-Präsident Mario Draghi im Blick der Märkte stehen. Eine weitere Lockerung der Geldpolitik in der Eurozone wird nicht erwartet. ‚Die Aufmerksamkeit dürfte sich vor allem darauf richten, ob die EZB weitere Liquiditätsmaßnahmen sowie die Veröffentlichung von Sitzungsprotokollen für möglich hält‘, schreibt die Commerzbank. In den USA steht mit dem ISM-Index für die Industrie zudem der wichtigste Frühindikator zur Veröffentlichung an./jsl/jkr