
ABO Energy reagiert auf sinkende Zuschlagsniveaus und passt sein Projektportfolio neu an – 2025 wird ein ordentlicher Fehlbetrag eingeweht.
Die Energiewende in Deutschland hat in den vergangenen Jahren deutlich an Tempo gewonnen. Mit bis zu sieben neuen Windrädern pro Tag verfolgt die Bundesregierung ehrgeizige Ausbauziele. Vereinfachte Genehmigungsverfahren führten 2025 zu Überzeichnungen in den Auktionen für die Einspeisevergütung.
In der August-Ausschreibung traf ein Projektvolumen von 5,7 Gigawatt auf ein Ausschreibungsvolumen von 3,5 Gigawatt, sodass zahlreiche Vorhaben keinen Zuschlag erhielten.
Studien externer Marktanalysten deuteten im Oktober auf eine weitere Beschleunigung dieser Entwicklung hin. Die Geschäftsführung von ABO Energy hält daher ein weiter sinkendes Zuschlagsniveau in der November-Auktion für wahrscheinlich. Nach interner Analyse wurden die Bewertungen von Projekten in Entwicklung angepasst.
Einige Projekte verschieben sich zeitlich aufgrund geringerer Zuschlagswahrscheinlichkeit. Zudem wurde das Portfolio an das niedrigere Marktniveau angepasst. Das verbleibende Projektportfolio bleibt laut Unternehmen werthaltig.
2025 kann das internationale Geschäft – anders als in den Vorjahren – das Ergebnis nicht stabilisieren. Belastend wirken ein Überangebot Solar in Spanien, ein Überangebot Wind in Finnland, neue Netzzugangsregelungen in Griechenland sowie Gesetzesänderungen zum Infrastrukturverkauf in Ungarn.
Seit fast 30 Jahren schreibt ABO Energy durchgehend schwarze Zahlen. 2025 wird dies aufgrund der Neubewertung nicht gelingen. Das prognostizierte Jahresergebnis verschlechtert sich von 29–39 Mio. EUR Überschuss auf einen Jahresfehlbetrag von 95 Mio. EUR. Diese Anpassung beruht vor allem auf Bewertungseffekten und hat nur einen geringen Liquiditätseffekt. Die Pipeline von rund 30 Gigawatt – davon zehn in Deutschland – gilt weiterhin als starke Basis für eine zügige Rückkehr zur Profitabilität.
Wie Sprecher Dr. Karsten Schlageter betont, werde man die Kostenstrukturen konsequent anpassen und gemeinsam mit einem externen Beratungshaus auf die neue Marktlage reagieren. Ziel sei es, bereits im kommenden Geschäftsjahr wieder ein positives Ergebnis auszuweisen.
Am 24. November um 16 Uhr stellt Dr. Schlageter die jüngsten Entwicklungen in einer digitalen Gesprächsrunde vor.
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