Wer sich für Anleihen interessiert, der muss sich zu Beginn im Klaren sein, welches Ziel mit einer solchen Anlage verfolgt wird. So finden sich generell meist zwei Gründe oder Motive. Von Robert Steininger*
Denn zum einen geht es um die sichere Geldanlage und zum anderen um die Rendite. Ist das geklärt, bleibt die Frage, wie eine Anleihe gekauft werden kann.
Wenn jemand über Anleihen spricht, dann geht es meist um eine Kapitalanlage, die im Allgemeinen als risikoarm eingestuft wird. Das ist grundsätzlich richtig, gilt allerdings auch nicht für alle Anleihen. Dennoch wird die Form dieser Anlage immer dann empfohlen, wenn das Risiko eines Aktiendepots etwas verringert werden soll.
Da jedoch nicht immer ausreichende Liquidität besteht, ist es möglich dem Kauf von Anleihen etwas auf die Sprünge zu helfen. So kann etwa das sofort Geld leihen eine Option sein. Denn mit bequem über das Internet gefundenen Krediten und damit verbundenen günstigen Konditionen kann für ausreichend finanzielle Mittel gesorgt werden, um auch kurzentschlossen Wertpapiere zu kaufen. Selbstverständlich muss ein solches Vorgehen stets mit Verantwortung geplant werden.
Sind die Finanzierung sowie die Motive für einen Anleihekauf definiert, kann sich mit den einzelnen Optionen auseinandergesetzt werden. Denn Anleihen lassen sich vom Käufer einzeln erwerben oder als Anteil eines Anleihefonds. Hinzu kommen die in den Medien immer wieder heiß diskutierten ETFs.
Von S wie Staat bis M wie Mittelstand
Generell findet der Interessierte viele verschiedene Typen von Anleihen. Hierzu zählen grob Staatsanleihen, deren Emittent die unterschiedlichen Staaten selbst sind, Pfandbriefe von Banken, Unternehmensanleihen und noch spezieller sog. Mittelstandsanleihen. Diese Formen lassen sich in der Art und Höhe der Zinszahlung unterscheiden. Im Regelfall kommt ein fester Zinssatz zu tragen. Dieser wird in bestimmten Abständen über die Laufzeit hinweg ausbezahlt.
Zudem gibt es die Arten von Anleihen, die variable Zinssätze offerieren. Hier findet eine stetige Anpassung der Zinsen anhand des Marktzinses statt. Somit spielt ebenfalls die Inflationsrate eine Rolle. Anleihen mit variablen Zinssätzen sind im Allgemeinen für langfristige Investitionen ideal. Schließlich sind hier geringere Kursschwankungen zu erwarten.
Sonderformen und Wandelanleihen
Neben den ‚klassischen‘ Formen bestehen allerdings auch Sonderformen. Diese speziellen Sonderformen zeigen sich vor allem in den Merkmalen. Besonders hohe Renditen verbunden mit einem entsprechend hohen Risiko offerieren etwa Hochzinsanleihen oder Nachranganleihen, oft auch High Yields oder Zero Cupons. Wandelanleihen hingegen bieten die Option, diese während oder am Ende der Laufzeit in Aktien des Emittenten, also in dessen Eigenkapital, umzuwandeln.
Um final eine Anleihe zu kaufen, muss sich der Investor an eine Börse wenden. Allerdings gibt es ebenfalls die Alternative, Anleihen über Online-Broker oder Banken zu handeln. Eine Börsenpflicht für Wertpapiere gibt es nicht – darauf muss also geachtet werden. Ebenso kann der Interessent auf spezielle Online-Plattformen ausweichen, auf denen ebenfalls ein Handel mit Anleihen betrieben wird. Jedoch sollte vor einem Kauf klar sein, welche Konditionen gelten und wie hoch die jeweiligen Kosten für den Handel sind.
Dieser letzte Punkt ist beim Kauf von Anleihen stets wichtig. Denn es gibt schließlich Transaktionskosten, Depotkosten sowie Odergebühren. Diese können je nach Plattform und Anbieter deutlich variieren. Somit ist es von eminenter Wichtigkeit vor einem Kauf, sich über diese bewusst zu sein. Oftmals hilft schon der Blick auf das Leistungsverzeichnis der Hausbank, um einen groben Überblick zu erhalten. Somit ist ein Vergleich des Brokers ebenso sinnvoll wie der Vergleich der Angebotsvielfalt.
*) Robert Steininger ist Spezialist für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online-Strategien, Investment-Strategien und Verhaltensanalyse.