Rentenmarktbericht 31. März: Konjunkturdaten EU & USA, Fed

Am Vormittag werden neue Schätzungen zur Teuerung im Euroraum erwartet. Sollte die Inflationsrate danach unter das von der EZB antizipierte Mindestniveau von 1% für 2014 sinken – zuletzt gab es deflationäre Tendenzen in europäischen Mitgliedsstaaten –, dürfte die Zentralbank auf der am kommenden Donnerstag stattfindenden Versammlung ihren geldpolitischen Handlungsspielraum erweitern. Dabei gilt die Devise: Deflation werde nicht geduldet.

Ausgewählte Daten des Tages

Zeit      Land    Indikator                                                     Periode            Schätzung         Letzter
8:00         GE    Einzelhandelsumsätze (M/M / J/J, in %)       Feb.                  -0,5 / 0,8              1,7 / 0,9

8:45         FR     BIP (Q/Q / J/J, in %)                                        Q4                     0,3 / 0,8              0,3 / 0,8
11:00       IT      Verbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %)      Mrz.                  0,1 / 0,4              -0,1 / 0,5
11:00       EC     CPI-Schätzung                                               Mrz.                  0,6                       0,8
15:45       US     Chicago Einkaufsmanagerindex                  Mrz.                  59,5                     59,8
…             FR      3/6/12 M Schätze
…             US      Fed-Redner: Yellen
                           
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Themen des Tages
• wenig überzeugende US-Konjunkturdaten

• EZB rückt in den Mittelpunkt
• Beruhigung hinsichtlich Krim-Krise tritt ein

Marktkommentar
Die Stimmungsindikatoren der Europäischen Kommissionen fielen am Freitag durchweg erfreulich aus. Es bestätigt sich das Bild, dass die europäische Wirtschaft Fahrt aufnimmt. Zugleich enttäuschte der Stimmungsindikator der Uni Michigan am Nachmittag. Die US-Konsumenten gaben sich im März zurückhaltender als noch im Februar. Allmählich kann dafür das Wetter jedoch nicht mehr als Begründung herhalten. Daher kommt der Veröffentlichung des Chicagoer PMIs heute einige Bedeutung zu. Geht auch er deutlich zurück, so muss man sich langsam etwas Sorgen um den Zustand der US-Wirtschaft machen.

Außerdem dürften neben den deutschen Einzelhandelsumsätzen die Daten zu den europäischen Verbraucherpreisen im Mittelpunkt des Interesses stehen. In der vergangenen Woche zeichnete sich nahezu durchgehend ab, dass die Jahresveränderungsraten in vielen Ländern sehr niedrig ausgefallen sind, was sich in den Daten für den Euroraum insgesamt ebenfalls widerspiegeln dürfte. Dementsprechend deutlich dürften die Wünsche an die EZB sein, dass sie am Donnerstag erneut tätig werden soll, entweder durch Zinssenkungen oder eine quantitative Lockerung oder beides. Bundesbankpräsident Weidmann versuchte am Wochenende, diese Erwartungen zu dämpfen. Man solle die aktuellen Preistendenzen nicht überbewerten. Allerdings schloss auch er eine weitere Lockerung unter bestimmten Voraussetzungen in der vergangenen Woche nicht aus. Daher wird die Sitzung des EZB-Rats, wie „eigentlich“ immer, mit großer Spannung erwartet.

In Sachen Ukraine / Krim-Krise ist ein diplomatischer Durchbruch am Wochenende ausgeblieben. Immerhin sprechen die USA und Russland wieder intensiv miteinander und tauschen Alternativen zur Lösung des Konfliktes aus. Derzeit scheint das Risiko einer weiteren Verschärfung der Auseinandersetzung gebannt zu sein. Auch zusätzliche Sanktionen gegen Moskau zeichnen sich nicht ab. Daher ist es durchaus wahrscheinlich, dass die Krim-Krise das Investorenverhalten allmählich weniger beeinflussen wird. Voraussetzung bleibt jedoch die Fortsetzung der Verhandlungen.

Außerdem wird sich im Tagesverlauf Janet Yellen äußern. Ob ihre Aussagen etwas Neues beinhalten werden, ist anzuzweifeln. Die Marktteilnehmer dürften sich auf das Auslaufen des QE im weiteren Jahresverlauf eingestellt haben. Auch der Beginn eines Leitzinserhöhungszyklus scheint langsam seinen Schrecken zu verlieren, zumal weiterhin unklar bleibt, wann er nun irgendwann im nächsten Jahr erfolgen kann.

Renten2Am Primärmarkt ist lediglich Frankreich mit Geldmarktpapieren am Start. Die drei kurzen Laufzeiten dürften sich problemlos platzieren lassen. Alles in allem sollte der Bund Future die Handelswoche mit leichten Verlusten beginnen. Danach dürften die Investoren eine abwartende Haltung einnehmen, und der Bund Future sollte zwischen 143 und 144 schwanken. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,68 und 2,80% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben