Rentenmarktbericht 23. September: Konjunkturdaten EU, Fed, EZB, US-Luftangriffe in Syrien

Am Dienstag stehen wieder verschiedene Wirtschaftsdaten aus dem europäischen Raum auf der Agenda. Allen voran Daten zur konjunkturellen Entwicklung Frankreichs – die zweitgrößte Volkswirtschaft Europas wankt. Diesbezüglich verlief auch der Besuch des französischen Premiers bislang enttäuschend. Er warb um Unterstützung für seine Position und sagte die Umsetzung von geplanten Reformen zu. Unterdessen gehen die USA zusammen mit arabischen Verbündeten erstmals auch in Syrien militärisch gegen die Terrormiliz IS vor.

Ausgewählte Daten des Tages

Zeit        Land       Indikator                                     Periode        Schätzung       Letzter
8:45         FR           Geschäftsklimaindex                     Sep.                 96                  96
8:45         FR           BIP (Q/Q / J/J, in %)                          Q2                0 / 0,1            0 / 0,1
9:00         FR           PMI verarbeitendes Gewerbe       Sep.                 47                 46,9
9:00         FR           PMI Dienstleistungen                    Sep.                50,1                50,3
9:30         GE           PMI verarbeitendes Gewerbe       Sep.               51,2                51,4
9:30         GE           PMI Dienstleistungen                    Sep.               54,6                54,9
10:00       EC           PMI verarbeitendes Gewerbe       Sep.                50,6                50,7
10:00       EC           PMI Dienstleistungen                    Sep.                 53                  53,1
16:00       US           Richmond Fed Index                      Sep.                10                   12
…             SP           3/9 M Schätze
…             US           Auktion von 29 Mrd. USD 2-J-Notes
…             US           Fed-Redner: George, Bullard
…             EC           EZB-Redner: Costa
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• gute Nachrichten aus China

• Europäische Einkaufsmanagerindizes sollten schwach ausfallen

Marktkommentar
Die Konjunkturdaten dies- und jenseits des Atlantiks fielen erwartungsgemäß schwach aus. Der US-Immobilienmarkt macht gerade eine kleine Schwächephase durch, die sich in den weiteren Daten zu diesem Segment in den kommenden Tagen ebenfalls zeigen dürfte. Europäische Stimmungsindikatoren haben gleichfalls den Rückwärtsgang eingelegt. Das wird man heute erneut sehen, denn die Schätzungen für die Markit Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das Dienstleistungsgewerbe erscheinen in Anbetracht der Entwicklungen in den letzten Wochen als zu optimistisch.

Immerhin gab es heute Morgen positive Nachrichten aus China. Die Schätzung des HSBC Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe schlug nicht nur die Erwartungen, sondern lag über dem Vormonatswert. Mit 50,5 Punkten ist zwar kein Anlass für Euphorie gegeben. Die Zeichen im verarbeitenden Gewerbe stehen jedoch auf Expansion. Nichtsdestotrotz dürfte China immer noch im Rampenlicht stehen, da auf dem G20-Gipfel aus Regierungskreisen zu vernehmen war, dass die Wirtschaft nicht unbedingt durch ein weiteres Konjunkturprogramm gestützt werden soll, sofern sich die Wachstumsdynamik abschwächen sollte. Das ist jedoch ein konsequenter Schritt für die Umsetzung der Langfriststrategie der dortigen Administration.

Immerhin ließ sich auch Positives aus dem Monatsbericht der Bundesbank ziehen. Sie hält die aktuelle wirtschaftliche Schwäche Deutschlands für eine Wachstumsdelle. Der zugrunde liegende Trend sei nicht gefährdet. An der bereits geäußerten Kritik an der Geldpolitik der EZB wird festgehalten. Letztlich kann sie nur optimale Rahmenbedingungen setzen. Die einzelnen Euroländer müssen Anstrengungen unternehmen, so dass diese nutzbar sind. Diesbezüglich verlief der Besuch des französischen Premiers bislang enttäuschend. Er warb um Unterstützung für seine Position und sagte die Umsetzung von geplanten Reformen zu. Hört sich doch vertraut an, die Ergebnisse sind hinlänglich bekannt.

Neben den mehr oder weniger unveränderten Nachrichten aus den Krisenregionen dürfte den US-Notenbankern Gehör geschenkt werden. Allerdings wird man nach den Äußerungen nur zu dem Schluss kommen, dass es weiterhin einen deutlichen Riss zwischen den Notenbankern hinsichtlich der künftigen Geldpolitik gibt. Nichts Neues also.

Renten2Der Bund Future sollte freundlich in den Tag starten. Gerade die europäischen Konjunkturdaten dürften ihm im Laufe des Vormittags Unterstützung bieten. Während die Geldmarktpapiere Spaniens keinen Einfluss auf das Markgeschehen haben werden, dürfte die Auktion der 2-jährigen T-Notes am Abend für eine Belastung der Bondkurse sorgen. Der Bund Future dürfte im Tagesverlauf zwischen 148,40 und 149,40 schwanken. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,50 und 2,62% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben