Low Power beim Schwabenland-Tower

Die Fertigstellung des Fellbacher Wohnhochhauses ist abermals ungewiss – die Adler Group erwägt demnach einen Verkauf des Großprojekts Schwabenland-Tower.

Die Hängepartie um den über 100 Meter hohen Prestigeturm – inzwischen immerhin ‚halb fertig‘ – spiegelten sich bereits im vergangenen Jahr wider, auch BondGuide berichtete. Bauträger GEWA wurde bereits 2016 zu Fall gebracht genau wie die gleichnamige Anleihe – nur ein Jahr nach ihrer Emission.

Zwei Jahre später übernahm die frühere CG-Gruppe das Vorhaben und verordnete dem Bau ein neues Konzept: Nach Jahren des Stillstands begann der inzwischen übernommene Projektentwickler unter dem Namen Consus Real Estate – im Besitz der Adler Group – damit, die geplanten 64 Luxusappartements in kleinere, preiswertere Mietwohnungen umzuwandeln.

Nun hat jedoch die Berliner Adler Group, wie gemeinhin bekannt sein dürfte, doch seit einiger Zeit ganz eigene ‚Baustellen‘ im Hause, von denen das Auftreiben eines Wirtschaftsprüfers für Jahre zurück liegende Geschäftsbilanzen nur die offensichtlichste ist.

Dauert noch eine Weile, bis der SLT wie in dieser Animation von damals erstrahlen kann

Die einschlägigen Vor-Ort-Medien wie die stets gut informierte Stuttgarter Zeitung wollen in Erfahrung gebracht haben, dass Consus Real Estate ‚die Optionen für die Projektentwicklung Schwabenland-Tower neu bewerte‘. Aus IR-Sprache in Hochdeutsch übersetzt: Wir wollen oder können nicht mehr und wären das Projekt lieber los.

Bislang gab es jedoch gegenüber der Stadt stets die Beteuerung, das einst übernommene Projekt auch zu einem Abschluss führen zu wollen. Immerhin war die Gruppe auch mit dieser Zusage überhaupt erst in die Verantwortung für den ‚SLT‘, den Schwabenland-Tower, gekommen. Die Ernüchterung im Rathaus ist daher mehr als nachvollziehbar: Einen aktuellen Fertigstellungstermin gebe es derzeit bereits gar nicht mehr – nicht mal eine annäherungsweise beste Schätzung.

KFM Deutsche Mittelstand: Sondertelegramm zum aktuellen Stand des GEWA-Verfahrens

Dieses etwas jüngere Bild kommt dem aktuellen Stand näher

Ein kompletter Baustopp finde derzeit nicht statt – das können natürlich nur Lokale vor Ort bewerten. Vor einigen Wochen erhob sich an der Baustelle ein Mega-Kran. So lange der sich sichtbar bewegt, gehen die Arbeiten wohl auf gemäßigter Flamme weiter. Man muss sich aber in Erinnerung rufen, dass derzeit immer noch am Rohbau gearbeitet wird: Nach Umplanung von 66 auf kleinere 194 Wohneinheiten müssen aufwändig Wände durchbrochen und neue Statikgutachten eingeholt werden. Erst danach ginge es überhaupt erst an die nächste Stufe, die technische Gebäudeausstattung.

Indes, der SLT 107 ist immerhin schon partiell bewohnt – obwohl und doch wohl gerade da noch im Rohbau: Schützenswerte Wanderfalken sind eingezogen. Auf noch ziemlich lange Sicht dürften es die einzigen Mieter bleiben.

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