EILMELDUNG: KFM Deutscher Mittelstandsanleihen FONDS wird abgewickelt

Der KFM Deutscher Mittelstandsanleihen FONDS wird liquidiert. Mitteilung dazu: bisher Fehlanzeige. Auf der Homepage wird man nur zufällig fündig.

Im Logo auf der Homepage liest man kleinst ‚in Liquidation‘. Ansonsten sind einige Unterseiten der Homepage bereits nicht mehr erreichbar – Fehlercode 404.

Das Handelsblatt griff es zuerst auf. Dem Medium liege ein Schreiben der Verwaltungsgesellschaft IP Concept vor, einer Tochter der DZ Privatbank in Luxemburg, die dies ihren Investoren mitteilte.

Das Fondsvolumen war von im Höchststand 260 Mio. EUR (das Handelsblatt erwähnt lediglich veraltete 200 Mio. EUR) auf zwischenzeitlich die Hälfte eingebrochen. Der aktuelle Status wird höher ausgewiesen, allerdings ist der Fonds seit Januar ja nicht mehr handelbar.

Die Frage ist nun, wann, wie und in welchem Zeitraum das Rest-Portfolio auf den Markt kommt und vielerlei Kurse drückt. Wenn es nicht bereits für einige nicht erklärbare Kursveränderungen verantwortlich zeichnete, dann sicherlich künftig.

Der KFM Fonds galt als Ankerinvestor institutionellerseits bei den meisten, wenn nicht gefühlt allen Anleiheemissionen. Obwohl die Performance seit Langem nicht mehr passte, rühmte sich der Fonds mit weiterhin jährlichen Ausschüttungen von konstant über 4% p.a. Erreichen ließ sich dies offenbar aus der Substanz bzw. dadurch, dass in Anspruch genommene Zusatzleistungen für Emittenten wie das KFM Barometer angeblich ihren Preis hatten.

Größter, aber nicht einziger Verheber der Düsseldorfer war der beharrliche Glaube in die Monaco-Gruppe rund um Metalcorp, R-Logitech, Agri Ressources sowie deren Mutter-Holding. BondGuide hält alle vier inzwischen für einen Sanierungsfall oder schlimmer – bis vor ca. einem Jahr stimmte immerhin die Papierform, gegen die sich kaum etwas anführen ließ, d.h. auch wir wussten es nicht besser bzw. konnten es nicht belegen.

Warum gleich eine Liquidation erforderlich ist, erschließt sich nicht direkt. Den für die Handelsaussetzung verantwortlichen Teil VERIUS hätte man separieren oder abschreiben können, wie BondGuide schon Anfang des Jahres erwähnte.

Unkontrollierte Verkäufe in den Markt hinein werden bei betroffenen Anleihen zu weiteren unweigerlichen Kursverlusten führen.

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