DocMorris (ehemals Zur Rose) mit abermals reduziertem Umsatzausblick

Das dritte Quartal bestätige den Pfad zu profitablem Wachstum. Trotzdem hat DocMorris seinen Umsatzausblick für 2023 nochmals etwas reduziert.

DocMorris konnte die Basis für nachhaltiges, profitables Wachstum im dritten Quartal 2023 nach eigenem Dafürhalten weiter stärken. Gegenüber dem zweiten Quartal erzielte das Unternehmen erneut ein leichtes Wachstum. Auch im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich die Umsatzreduktion im dritten Quartal mit 5% in Lokalwährung weiter deutlich. In den ersten neun Monaten reduzierte sich der Außenumsatz um 14% in Lokalwährung auf 757,5 Mio. CHF.

Insgesamt konzentrierte sich DocMorris weiterhin auf ihren Maßnahmenplan, um die nachhaltige Basis für die Profitabilität und das Umsatzwachstum weiter zu festigen. In Deutschland reduzierte sich der Außenumsatz um 5% im dritten Quartal in Lokalwährung, wobei sich der OTC-Außenumsatz um 2% verringerte (zweites Quartal: minus 11%). Der Umsatzrückgang im Bereich rezeptpflichtiger Medikamente auf Basis von Papierrezepten betrug 17% in Lokalwährung und lag damit unter den Erwartungen.

Aufgrund der Fokussierung auf potenzielle E-Rezept-Kunden in Deutschland, insbesondere mit einem chronischen Medikamentenbedarf, beträgt die Anzahl aktiver Kunden per Ende September 8,8 Mio. (minus 0,2 Mio. zum Vorquartal).

In Deutschland habe sich der bundesweite E-Rezept Rollout weiter beschleunigt. Die Anzahl der eingelösten E-Rezepte hat sich seit Juni verdoppelt und betrage bereits rund 5 Mio. Die medizinischen Einrichtungen, die E-Rezepte ausstellen, verzeichneten einen Anstieg auf über 10% der Arztpraxen. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hatte die verpflichtende Nutzung des elektronischen Rezepts per Januar 2024 untermauert. Die Gespräche mit dem BMG und der gematik in Bezug auf die NFC-fähige eGK-Lösung (elektronische Gesundheitskarte) verlaufen sehr konstruktiv. DocMorris gehe davon aus, dass dieser volldigitale Einlöseweg bis spätestens Ende 2023 in der Praxis umgesetzt sein werde.

Zur Rose firmiert seit Frühjahr 2023 unter DocMorris; Foto: © Roman Weyeneth

Zur Rose firmiert seit Frühjahr 2023 unter DocMorris; Foto: © Roman Weyeneth

Für 2023 präzisiere das Management seine im März kommunizierten Ziele für die Verbesserung des EBITDA. Aufgrund der schwächeren Entwicklung des Papierrezeptgeschäfts passt DocMorris die Umsatzerwartung leicht an: Für das Gesamtjahr ein Rückgang des Außenumsatzes im höheren einstelligen Prozentbereich in Lokalwährung (von vorher im mittleren einstelligen Prozentbereich).

Für 2024 erwarte DocMorris unverändert den EBITDA-Break-even (bereinigt), ohne Berücksichtigung des E-Rezepts. Mittelfristig werde weiterhin eine EBITDA-Zielmarge (bereinigt) von 8% anvisiert.

Die Online-Apotheke, ehemals als Zur Rose bekannt, kämpft weiterhin um Profitabilität, wie man auch am Aktienkurs ablesen kann. Die Schweizer haben fast ein Dutzend hochverzinste Schuldverschreibungen ausstehend.

—————————-

! NEU ! Die zweite BondGuide Jahresausgabe 2023 ist erschienen: „Digitalisierung, Krypto, künstliche Intelligenz 2023“ kann wie gewohnt kostenlos als e-Magazin oder pdf heruntergeladen werden.

Ausgabe 3/2023 Biotechnologie 2023 der Plattform Life Sciences ist erschienen. Die Ausgabe kann bequem als e-Magazin oder pdf durchgeblättert oder heruntergeladen werden.

Bitte nutzen Sie für Fragen und Meinungen Twitter – damit die gesamte Community davon profitiert. Verfolgen Sie alle Diskussionen & News zeitnaher auf Twitter@bondguide !