
Tolle Saison, alle scheinbar zufrieden: Werder Bremen hätte allen Grund zu einer ruhigen Sommerpause. Statt dessen ist man jetzt auf Trainersuche.
Überraschend hatte Nordlicht und Werder-Trainer Ole Werner, der bis dato in Bremen zuhöchst geschätzt wurde, erklärt, seinen bis 2026 laufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen.
Die Clubführung hat nun kurzfristig einen Schlussstrich gezogen und Trainer Ole Werner umgehend von seinen Aufgaben entbunden und sucht einen neuen Trainer, schon für die nächste Saison. Ole Werner dürfte damit gerechnet haben – dies wird man sehen, wenn er schon zu Beginn der Saison 2025/26 an neuer Stelle wieder auftaucht, nicht erst in einem Jahr.
Werder hat das mehr oder minder auf dem völlig falschen Fuß erwischt. Gleichwohl hatte man in den letzten Wochen schon die Lage sondiert. Passende, gute Kandidaten stehen aber aktuell auch nicht gerade auf der Straße. Gehandelt werden die Namen Horst Steffen (derzeit: Elversberg), Lukas Kwasniok (nicht mehr: Paderborn) oder Marco Rose (nicht mehr: RB Leipzig).
Hort Steffen ist mit Elversberg zwar gerade im Relegations-Doppelspiel an Heidenheim gescheitert, trotzdem scheint er zu stark verbunden mit den Saarländern. Es wäre eine Enttäuschung, würde der erfolgreiche Identifikationsstifter den Lokalclub zugunsten seines persönlichen Aufstiegs der Karriereleiter verlassen. Marco Rose wäre der namhafteste Kandidat. Was hat der doch gleich erreicht bei Gladbach oder Leipzig? – in Erinnerung sind vorzeitige Trennungen und eine notorische Meckermentalität an der Seitenlinie inklusive Platzverweisen auf die Tribüne. Kwasniok wäre verfügbar und scheint womöglich am naheliegendsten.
Belegt ist, dass Werner Kritik an Werders Kaderplanung hatte. Und schließlich Sorge um einen zu gravierenden Kaderumbruch in der nächsten Saison. Aber reicht das? Werder ist zweimal knapp am internationalen Geschäft vorbeigeschrammt – für einen Verein, der 2021/22 kurzfristig in der 2ten Bundesliga spielte und auch noch den Abgang von Goalgetter Niklas Füllkrug zu verkraften hatte, sind die drei jüngsten Saisons in der 1sten Bundesliga jedoch wohl aller Ehren wert.
Am anderen Ende des Spektrums, wie es auch laufen kann, steht Schalke 04 mit dem schlechtesten Abschneiden seit Klubgründung – Schalke stieg mit Werder nach der Saison 2020/21 ab und gemeinsam mit Werder eine Saison später auch wieder auf. Ab da trennten sich die Gemeinsamkeiten – gravierend.
Falko Bozicevic
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