Anleihen heute im Fokus: Scholz, eno energy, Ekosem, Deutsche Forfait

Scholz Recycling GmbH & Co. KG veräußert Battle Tank Dismantling GmbH Koch an Krauss-Maffei Wegmann
Foto @ Scholz Holding GmbH

Der finanziell angeschlagene Scholz-Konzern stemmt eine weitere Desinvestitionsmaßnahme und veräußert seinen Kriegswaffen-Recycler Battle Tank Dismantling. Damit führt Scholz seinen Refokussierungskurs auf Kerngeschäfte zwar weiterhin konsequent fort, wie es aber um die laufende Finanzrestrukturierung steht bzw. wie weit der Investorenprozess inzwischen fortgeschritten ist, dazu macht der Schrottrecycler erneut keinerlei Angaben.

Weitere Desinvestitionsmaßnahme der Scholz Holding GmbH: Danach veräußert der finanziell stark abgewertete Scholz-Konzern 100% der Gesellschaftsanteile an seinem Kriegswaffen-Recycler Battle Tank Dismantling GmbH Koch an den Rüstungsgüterkonzern Krauss-Maffei Wegmann. Verkäufer ist die Scholz Recycling GmbH & Co. KG, die als Obergesellschaft die Schrottrecyclingaktivitäten im Geschäftsbereich Deutschland & Polen leitet und zur Scholz Gruppe gehört. Über Kaufpreis und Konditionen hätten beide Parteien Stillschweigen vereinbart, so Scholz. Wie es aktuell um die angestrebte Finanzrestrukturierung steht, dazu machte der Schrottrecycler keinerlei Angaben. Auch nicht, ob die Bondholder mit weiteren Maßnahmen zum „Anleihe-Recycling“ rechnen müssen.

Frischer Wind bei eno energy? – Nach der gestrigen 2ten AGV konnte die Windenergiefirma zunächst Aufatmen – die Inhaber der 7,375%-Schuldverschreibung stimmten einer Verlängerung der Laufzeit zu. Offenbar hat sich der Wind zuvor jedoch gedreht, denn Zustimmung fand in erster Linie das zuletzt eingereichte Ergänzungsverlangen der Murphy&Spitz.

Ärger für die Ekosem-Agrar GmbH? – Die Deutsche Investoren Union (DIU e. V.) lehnt die Vorschläge zur Verlängerung der Anleihelaufzeit von Ekosem I und II um jeweils vier Jahre bei ansonsten gleichen Konditionen ab und begründet dies u.a. damit, dass die angestrebte Laufzeitverlängerung im Grunde ohne angemessene Gegenleistung für die betroffenen Anleihegläubiger erfolgen soll, die Konditionen der Bonds im krassen Missverhältnis zu besicherten Bankdarlehen stehen und anderweitig mögliche Kapitalbeschaffungsmaßnahmen womöglich eine bessere Alternative darstellen würden. Die DIU rät allen Ekosem-Bondholdern, die ihnen aus der Anleihe zustehenden Rechte wahrzunehmen. Die AGV-Folgetreffen  sind für den 16. März (Ekosem I) und 17. März (Ekosem II) angesetzt.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der DF Deutsche Forfait AG fand gestern die erste Gläubigerversammlung statt, in der die Eigenverwaltung, der Sachwalter sowie der Gläubigerausschuss bestätigt und die Eckdaten eines möglichen Insolvenzplans vorgestellt wurden. Danach sei zunächst die Fortführung der Gesellschaft unter Beibehaltung der Börsennotierung vorgesehen. Ferner soll die Kapitalstruktur durch einen teilweisen Forderungsverzicht der Gläubiger, eine Kapitalherabsetzung sowie eine sich anschließende Sach- und Barkapitalerhöhung umgestaltet werden. Die Einreichung des Insolvenzplans ist für den Beginn der kommenden Woche geplant.

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