Risiko für Immobilienblase in München und Frankfurt steigt

„München ist klar dem Risiko einer Immobilienblase ausgesetzt, während Preise für Wohnimmobilien in Frankfurt seit unserem letztjährigen Report stärker gestiegen sind als sonst wo auf der Welt. Investoren sollten deshalb Vorsicht walten lassen, wenn sie Käufe in diesen Regionen Deutschlands erwägen“, so Maximilian Kunkel, Chefanlagestratege für UBS Global Wealth Management in Deutschland, zur Immobiliensituation in den deutschen Finanzzentren.

Überbewertung in den meisten Finanzzentren der Welt
Im globalen Vergleich ist das Risiko einer Immobilienblase in Hongkong am höchsten. Hinter München folgen Toronto, Vancouver, London und Amsterdam. Namhafte Ungleichgewichte sind auch in Stockholm, Paris, San Francisco, Frankfurt und Sydney zu erkennen. In Los Angeles, Zürich, Tokio, Genf und New York sind die Bewertungen ausgereizt. Hingegen scheinen die Immobilienmärkte in Boston, Singapur und Mailand angemessen bewertet, während Chicago unterbewertet ist.

Keine Hinweise für eine neue Krise
Anders als zur Boomzeit in der Mitte der 2000er-Jahre bestehen indes keine globalen Anzeichen von simultanen Exzessen im Kreditvergabe- und Baubereich. Die ausstehenden Hypothekarvolumen wachsen nur halb so schnell wie im Vorfeld der Finanzkrise, was den wirtschaftlichen Schaden durch eine allfällige Preiskorrektur begrenzen würde.

„Obwohl bei vielen Finanzzentren die Gefahr einer Immobilienblase besteht, sollten wir die heutige Situation nicht mit den Bedingungen vor der Krise vergleichen“, sagte Mark Haefele, Chief Investment Officer von UBS Global Wealth Management. „Die Investoren sollten sich jedoch an Immobilienmärkten, bei denen die Gefahr einer Blase besteht, selektiv verhalten. Dazu gehören Hongkong, München, Toronto und London.“

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„In den letzten fünf Jahren belief sich die mittlere Gesamtrendite von Immobilien an den wichtigsten Finanzplätzen der Industrieländer auf jährlich 10%, was Mietertrags- und Buchgewinne aus steigenden Preisen ergibt“, meinte Claudio Saputelli, Head of Real Estate im Chief Investment Office von UBS Global Wealth Management. „Wie interessant die Erträge in den nächsten Jahren ausfallen werden, ist ungewiss. Wir raten zur Vorsicht beim Kauf von Wohnimmobilien in den meisten Großstädten der Industrieländer.“

Erschwinglichkeitskrise beeinträchtigt die Prognosen
Gemäß der Studie erhöhte sich das mittlere Preis-/Einkommens (PI)-Verhältnis der Städte von 5,5 im Jahr 2008 auf derzeit 7,5. Die meisten Haushalte können es sich nicht mehr leisten, eine Liegenschaft an einem erstklassigen Finanzplatz zu kaufen, wenn sie nicht über eine erhebliche Erbschaft verfügen.

Da Liegenschaften in den letzten fünf Jahren für die Bürger zu teuer wurden, wurden in nahezu allen Städten zusätzliche Regulierungen eingeführt. Insgesamt gefährdet die geringe Erschwinglichkeit das langfristige Wachstumspotenzial der Städte und könnte die Anleger dazu bewegen, ihre Erwartungen bezüglich künftiger Kapitalgewinne zu überprüfen.

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