FRANKFURT (dpa-AFX) – Trotz schwacher Inflationsdaten sind die deutschen Anleihen am Dienstag kräftig gefallen. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum frühen Abend um 0,40 Prozent auf 146,14 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg um 0,04 Prozentpunkte auf 1,39 Prozent.

Händler erklärten die Kursverluste angesichts des hohen Kursniveaus mit Gewinnmitnahmen. Die stärker als erwartet gesunkene Inflationsrate in der Eurozone stützte die Anleihekurse hingegen nicht. Der Markt geht mittlerweile fest davon aus, dass die EZB an diesem Donnerstag die Geldpolitik weiter lockern wird. Die Inflationszahlen bestätigten diese Erwartungen lediglich.

Die Inflationsrate ist im Mai um 0,2 Punkte auf 0,5 Prozent gefallen. Erwartet wurde lediglich einen Rückgang auf 0,6 Prozent. Die Kernrate, die schwankungsanfällige Komponenten ausblendet, sank um 0,3 Punkte auf 0,7 Prozent. Zuletzt hatten bereits die Zahlen aus Deutschland und anderen Eurostaaten signalisiert, dass sich die Inflationsrate weiter abschwächen wird. Die schwache Teuerung bereitet der Notenbank Sorgen, weil sie ein Abgleiten des Währungsraums in die Deflation befürchtet./jsl/bgf