Deutsche Anleihen: Kursverluste setzen sich fort

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Bundesanleihen haben am Montag ihren Sinkflug der vergangenen Woche fortgesetzt. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum späten Nachmittag um 0,20 Prozent auf 139,94 Punkte. Der Anstieg der Zinsen setzte sich damit fort. Zehnjährige Schuldtitel des Bundes rentierten mit 1,89 Prozent. Zeitweise hatte die Rendite am Montag mit 1,917 Prozent den höchsten Stand seit seit dem Frühjahr 2012 erreicht.

Im Vormittagshandel startete der Bund-Future zwar zwischenzeitlich einen Erholungsversuch und stieg bis auf 140,24 Punkte. Er geriet jedoch wieder unter Druck. Der Bundesbank-Monatsbericht, der am Devisenmarkt für Bewegung sorgte, hat die Festverzinslichen aber kaum tangiert. Die Währungshüter hatten sich optimistisch zur konjunkturellen Lage geäußert und das jüngste Niedrigzins-Versprechen der EZB im Rahmen des geldpolitischen Mandats eingeordnet. Zugleich betonten die Experten der Bundesbank Vorbehalte, unter denen das Niedrigzins-Bekenntnis im Währungsraum steht.

Allein in der vergangenen Woche hatte sich die Zehnjahresrendite um 0,2 Punkte erhöht. Für den Rentenmarkt ist das ein starker Anstieg. Beobachter führen die Entwicklung zum einen auf den erwarteten Kurswechsel der amerikanischen Geldpolitik zurück. Zum anderen haben sich die konjunkturellen Aussichten für den Euroraum in den vergangenen Wochen aufgehellt, was die Nachfrage nach als sicher geltenden deutschen Staatstiteln dämpft. Wichtige Konjunkturdaten wurden nicht veröffentlicht./jsl/hbr