Ein Wertpapier, das bisherige Unterstützungs- oder Widerstandsniveau, durchbricht, wird als Ausbruchswert bezeichnet. Von Robert Steininger*

Diese Schwellenwerte sind von entscheidender Bedeutung, da sie Preise markieren, die z.B. eine Aktie über einen bestimmten Zeitraum hinweg nur schwer überschreiten konnte. Wenn eine Aktie diese Schwellen durchbricht, wird dies häufig als positives Signal dafür gewertet, dass das Wertpapier ihren Aufwärts- oder auch Abwärtstrend fortsetzen wird.

Um jedoch herauszufinden, welche Ausbruchsaktien in Zukunft eine solide Performance erzielen werden, bedarf es einer Mischung aus analytischen Fähigkeiten und Intuition. Im Folgenden finden Sie sieben Strategien, die als Leitfaden für die Anlage in Aktien dienen sollen und mit denen Sie die Chancen von Ausbruchstiteln nutzen können.

Suche nach Unternehmen mit ausgeprägten Wettbewerbsvorteilen

Um Aktien zu finden, bei denen die Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie bisherige Kursobergrenzen durchbrechen, sollten Sie sich auf Unternehmen konzentrieren, die über einen messbaren Wettbewerbsvorteil verfügen. Diese Unternehmen sind in der Lage, ihre Konkurrenten in den Schatten zu stellen, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs erhöht. Konzentrieren Sie sich auf Unternehmen mit exklusiven Technologien, bemerkenswerter Markenpräsenz oder innovativen Geschäftsstrategien, da diese Attribute einen bedeutenden Vorteil gegenüber Konkurrenten darstellen und einen Ausbruch der Aktie begünstigen sollten.

Ausbruchswert oder Stolperfalle?

Markttrends

Anleger sollten stets auf übergreifende Markttrends achten, insbesondere wenn sie mit Ausbruchsaktien handeln. Die Beobachtung dieser Trends hilft bei der Identifizierung von Sektoren, die auf Wachstum eingestellt sind. Konzentrieren Sie sich auf Bereiche, in denen eine steigende Nachfrage zu verzeichnen ist.

Volumen und Kursbewegungen

Potenzielle Ausbruchsaktien lassen sich auch durch die Beobachtung von Aktien mit steigendem Handelsvolumen und Kursmomentum ausfindig machen. Ein plötzlicher Anstieg des Handelsvolumens könnte ein Zeichen für steigendes Anlegerinteresse sein. Achten Sie außerdem auf Titel, die wichtige Widerstandsniveaus überwinden oder zinsbullishe Chartformationen wie Tassen und Henkel, aufsteigende Dreiecke oder Flaggen aufweisen.

Fundamentaldaten

Vielversprechende Unternehmen verfügen häufig über solide finanzielle Fundamentaldaten, wie intakt steigende Umsätze, Gewinnwachstum und Cashflow. Diese Indikatoren deuten auf finanzielle Robustheit hin und machen solche Unternehmen zu erstklassigen Kandidaten für Ausbrüche. Diese Informationen können Quartalsberichten entnommen oder durch eine einfache Internetrecherche über die finanzielle Leistung des Unternehmens ermittelt werden.

Relative Stärke einer Aktie

Bei der Bewertung von Aktien ist deren Relativität entscheidend. Vergleichen Sie eine Aktie mit ihrem Sektor oder ihren Konkurrenten, um sicherzustellen, dass sie sich durch ihre Stärke auszeichnet. Ausbruchsaktien übertreffen in der Regel die Markt- und Sektorperformance, was darauf hindeutet, dass sie immer noch Raum für weiteres Wachstum besitzen. Der Relative-Stärke-Index (RSI) ist ein technisches Instrument, das häufig verwendet wird, um die Stärke eines Titels im Vergleich zu seinen Mitbewerbern zu messen.

Auf Katalysatoren achten

Achten Sie auf jüngste Ereignisse oder Entwicklungen, die die Aktienkurse in die Höhe treiben könnten, wie z.B. Produktneuheiten, günstige Ergebnisse von Regulierungsbehörden oder bedeutende Fusionen und Übernahmen. Positive Gewinnüberraschungen und nach oben korrigierte Gewinnprognosen sind sicherlich ebenfalls relevant.

Erreichen eines Kursziels

Verkaufen Sie Ihre Position und sichern Sie Gewinne, sobald ein Wertpapier ein vorher festgelegtes Kursziel erreicht hat. Ausbruchsaktien neigen dazu, nach dem Höchststand auch mal erst wieder auf niedrigere Niveaus zurückzugehen, was die Bedeutung eines rechtzeitigen Ausstiegs unterstreicht. Wenn es an der Zeit ist, sollten Sie Ihre Position auflösen und nach neuen Investitionsmöglichkeiten Ausschau halten.

Häufig gestellte Fragen

Was ist eine Ausbruchsaktie?
Eine Ausbruchsaktie ist eine, die ihre etablierten Unterstützungs- oder Widerstandsniveaus optimalerweise mit erhöhtem Volumen überschreitet. Bei diesen Niveaus handelt es sich um kritische Kurspunkte, die die Aktie in der Vergangenheit nur mit Mühe überwinden konnte oder daran scheiterte. Ein Ausbruch deutet meist auf eine Fortsetzung des aktuellen Trends hin.

Wie wirken sich Markttrends auf einen Ausbruchswert aus?
Markttrends können Sektoren hervorheben, die auf Wachstum eingestellt sind, oder auf Veränderungen im Verbraucherverhalten hinweisen. Durch die Beobachtung dieser Trends können Anleger Bereiche identifizieren, in denen die Nachfrage steigt, was zu potenziellen Ausbruchschancen bei Aktien in diesen Sektoren führen kann.

Welche Rolle spielt das Handelsvolumen bei der Identifizierung bei einem Ausbruchswert?
Ein Anstieg des Handelsvolumens geht in der Regel mit einem Ausbruch einher und deutet auf ein erhöhtes Anlegerinteresse hin. Ein hohes Handelsvolumen ist eine Bestätigung dafür, dass ein Ausbruch nachhaltiger ist, da es auf einen starken Konsens der Anleger über die Richtung der Aktie hindeutet.

Wie können Sie die Risiken beim Handel mit einem Ausbruchswert minimieren?
Sie können die Risiken minimieren, indem Sie Stop-Loss-Aufträge erteilen, Ihr Portfolio diversifizieren und gründliche Recherchen durchführen, bevor Sie investieren. Außerdem ist es wichtig, den Markt zu beobachten und die Strategien anzupassen, falls sich die Bedingungen ändern.

Abschließende Überlegungen

Auch wenn die Identifizierung von Ausbruchsaktien ein komplexer Prozess ist, kann die Anwendung dieser Strategien für Ihr Anlageportfolio von großem Nutzen sein. Konzentrieren Sie sich auf Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten, einem Wettbewerbsvorteil und behalten Sie Markttrends und Katalysatoren im Auge. Diese Methoden können in hohem Maße dazu beitragen, Aktien zu nutzen, die kurz davorstehen, Kurswiderstände zu überwinden, was zu profitablen Anlageergebnissen führen kann.

*) Robert Steininger ist Fachautor für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online- und Investment-Strategien, Glücksspielthemen, Krypto und Verhaltensanalyse.

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