Rentenmarktbericht 17. März: ZEW-Index, Verbraucherpreise EU, US-Bauaktivitäten, Fed, EZB

Wie man es auch dreht und wendet: Griechenland benötigt angesichts der drohenden Staatspleite dringend frisches Geld von seinen Euro-Partnern. Dennoch bleibt das Land bei seinen Reformplänen nur vage und vermeidet weiterhin konkrete politische Zusagen. Auf dem am Donnerstag stattfindenden EU-Gipfel werde der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras die angespannte Lage seines Landes erneut auf die Tagesagenda bringen. Unterdessen wächst der Ärger in Brüssel über die griechische Linksregierung. Das Handelsgeschehen dürfte zudem heute und morgen stark von der Diskussion über den weiteren geldpolitischen Kurs der Fed geprägt werden.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit        Land        Indikator                                                   Periode       Schätzung       Letzter

11:00       GE           ZEW Konjunkturerwartung                          Mrz.              59,4                 53
11:00       EC           ZEW Konjunkturerwartung                          Mrz.               k.A.                52,7
11:00       EC           Verbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %)      Mrz.           0,6 / -0,3        0,6 / -0,3
13:30       US           Baubeginne (in Tsd.)                                     Feb.             1040               1065
13:30       US           Baugenehmigungen (in Tsd.)                       Feb.             1065               1060
                SP           3/9 M Schätze
                EC           EZB-Redner: Praet, Makúch
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• FOMC-Tagung wird das Handeln heute und morgen dominieren

• Primärüberschuss Griechenlands in 2014 deutlich niedriger als erwartet

Marktkommentar
Das Handelsgeschehen wird heute und morgen stark von der Diskussion über den weiteren geldpolitischen Kurs der Fed geprägt werden. Eine eindeutige Meinung, ob die US-Notenbanker das Wort „patient“ aus der Abschlusserklärung streichen werden, ist derzeit nicht zu erkennen.

Die US-Konjunkturdaten der vergangenen Wochen fielen überwiegend eher enttäuschend aus. Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung machten gestern keine Ausnahme. Allerdings dürften im Februar die Auswirkungen des Winterwetters einen bedeutenden Einfluss auf die Daten ausgeübt haben, so dass es durchaus wahrscheinlich ist, dass es im laufenden Monat eine Aufhol- / Gegenbewegung geben dürfte.

Die Zurückhaltung der Marktakteure vor dem Ergebnis der FOMC-Tagung dürfte heute und morgen deutlich zu spüren sein. Ganz unbedeutend sind die US-Konjunkturdaten, die heute veröffentlicht werden, jedoch nicht. Die zweifelsohne verbesserte Situation der US-Konsumenten sollte sich allmählich in der Bauaktivität niederschlagen. Daher sind sowohl die Daten zu Baubeginnen als auch -genehmigungen von Bedeutung, da sie „eigentlich“ Hinweise auf die zunehmende Aktivität enthalten müssten.

Aus Europa gibt es wenig überraschend Neues. Die Bundeskanzlerin hat den griechischen Ministerpräsidenten für den kommenden Montag nach Berlin zu Gesprächen eingeladen. Vielleicht gelingt es beiden endlich, die atmosphärischen Störungen zumindest so weit einzufangen, dass sie nicht mehr öffentlich ausgetragen werden.

Renten2Auf jeden Fall verschlechtert sich die Verhandlungsposition der griechischen Regierung von Tag zu Tag. Die gestern bekannt gegebenen Daten bspw. zum Primärüberschuss des Landes in 2014 fielen erschreckend aus. Nach vorläufigen Daten wurde noch von 1,5% gemessen am BIP ausgegangen. Nun sind es nur 0,3%. Die griechische Regierung täte gut daran, schnellstmöglich die säumigen Steuern einzutreiben.

Der griechische Ministerpräsident will die Lage im Land auch am Donnerstag auf dem EU-Gipfel zum Thema machen. Dementsprechend dürften die Liquiditätsprobleme des Landes wahrscheinlich doch größer sein, als man es eingestehen will.

An europäischen Daten steht heute nur der ZEW-Indikator an, der aufgrund der sehr guten Stimmung auf den Kapitalmärkten ausgezeichnet ausgefallen sein sollte, aber ebenso schnell wieder zurückgehen kann.

Renten3Der Bund Future sollte gut behauptet in den Tag starten und im weiteren Handelsverlauf zwischen 157,20 und 158,30 schwanken. Die spanischen Geldmarktpapiere werden sich sehr gut platzieren lassen. Vielleicht wird das spanische Treasury sogar erstmals Zinsen erhalten und nicht zahlen müssen. Zudem ist damit zu rechnen, dass Italien einen Bond mit 2032 Laufzeit via bereits benanntem Syndikat emittieren will. Die Investoren dürften Schlange stehen. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,02 und 2,16% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben