Rentenmarktbericht 15. Juli: ZEW-Indizes, US-Einzelhandelsumsätze, Fed, Nahost-Konflikt

Neben den ZEW-Indizes und den US-Einzelhandelsumsätzen stehen im heutigen Tagesverlauf weitere Konjunkturdaten zur Veröffentlichung und anschließender Verarbeitung an. Mit Spannung warten die Marktakteure zudem auf die Aussagen von Fed-Chefin Janet Yellen vor dem Bankenausschuss des US-Senats. Unterdessen bleibt die Lage im Nahen Osten weiterhin gefährlich angespannt. So stieß die ägyptische Initiative für eine Feuerpause auf geteiltes Echo: Das israelische Militär hätte eine Waffenruhe akzeptiert – die palästinensische Hamas wies eine solche aber zurück, wurde zuletzt berichtet.

Ausgewählte Daten des Tages

Zeit        Land        Indikator                                                         Periode         Schätzung       Letzter
11:00       GE           ZEW Konjunkturerwartung                                Jul.                 28,2                 29,8
11:00       EC           ZEW Konjunkturerwartung                                Jul.                  k.A.                 58,4
14:30       US           Einzelhandelsumsätze (M/M, in %)                   Jun.                 0,6                   0,3
14:30       US           Einzelhandelsumsätze ex Autos (M/M, in %)    Jun.                 0,5                   0,1
14:30       US           Empire Manufacturing Index                             Jul.                  17                 19,28
14:30       US           Importpreisindex (M/M / J/J, in %)                      Jun.             0,4 / 1,1          0,1 / 0,4
16:00       US           Lagerbestände (M/M, in %)                                Mai                 0,6                   0,6
…             SP           3/6/9 M Schätze
…             GR           3 M Schätze
…             BE           3/12 M Schätze
…             FR           3/6/12 M Schätze
…             US           Fed-Redner: Yellen
…             EC           EZB-Redner: Noyer
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Neue Erkenntnisse über den Kurs der Fed durch die Rede von Janet Yellen vor dem

  Bankenausschuss des Senats?
• IWF reduziert Wachstumsprognose für den Euroraum i.R. der sogenannten Level IV Konsultationen
• Keine Entspannung im Nahen Osten in Sicht

Marktkommentar
Die Marktakteure nehmen die Probleme der Banco Espirito Santo zusehends gelassener hin. Die Aussagen der portugiesischen Notenbank haben wohl dazu beigetragen, dass man nun nicht mehr von einer neuen Banken- oder gar Schuldenkrise im Euroraum ausgeht. Alle Beteiligten haben sich darum bemüht, deutlich zu machen, welche Möglichkeiten es zur Vermeidung ernstzunehmender Konsequenzen aus diesem Fall gibt. Nichtsdestotrotz ist die Schuldenkrise im Euroraum längst nicht ausgestanden. Nicht zuletzt haben die jüngsten Daten zur Industrieproduktion die Sorge vor einem schnellen Ende des ohnehin schwachen Aufschwungs im Euroraum geschürt. Der IWF schlägt in dieselbe Kerbe: Mit Veröffentlichung der sogenannten Level IV Konsultationen zum Euroraum senkte er die Wachstumsprognose für das laufende Jahr um 0,1%-Punkte auf 1,1%. Zugleich ermahnte er Euroland, mit dem Reformkurs (zu mehr Wettbewerbsfähigkeit) und dem Abbau struktureller Hemmnisse fortzufahren. Es besteht dementsprechend tatsächlich das Risiko, dass die Wachstumsdynamik bald wieder nachlassen könnte. In Anbetracht der Verschuldungsquote der europäischen Länder wäre das sicher sehr problematisch. Diese Aussagen sollten einige Regierungen (insbesondere Frankreich und Italien) hoffentlich nachdenklich stimmen. Die Tendenzen dort sind ja bekanntlich andere.

Am Vormittag und frühen Nachmittag dürften Konjunkturdaten im Fokus stehen. Der ZEW-Indikator könnte aufgrund des geopolitischen Umfelds durchaus noch schlechter ausfallen, als es prognostiziert wird. Im weiteren Tagesverlauf sollten die US-Einzelhandelsumsätze einen Einblick in den Zustand der Konsumlust der US-Verbraucher geben. Wegen der Verbesserung der Situation auf dem Arbeitsmarkt sowie Wohlfahrtseffekten dürften sie sich konsumfreudig gezeigt haben. Übermäßigen Einfluss auf das Handelsgeschehen dürften die Daten jedoch nicht haben. Es wird auf die Aussagen von Janet Yellen vor dem Bankenausschuss des Senats gewartet. Dass sich die US-Wirtschaft auf einem positiven Pfad bewegt, wird sie sicher darlegen. Außerdem könnte sie näheres zum Zeitplan für den Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik erläutern und wie dieser verlaufen soll. Insbesondere die republikanischen Mitglieder im Bankenausschuss werden sie dazu befragen. Hinweise auf ein Vorziehen der ersten Leitzinserhöhung sollten sich jedoch nicht finden lassen.

Renten2Mit den Vorgaben aus Asien sollte der Bund Future leichter in den Handelstag starten und im weiteren Tagesverlauf zwischen 146,80 und 148 schwanken. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,48 und 2,64% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben