Rentenmarktbericht 13. Mai: Wirtschaftsdaten EU & USA, Kapitalmarktaktionen, Referendum Ostukraine

Mit den ZEW-Indizes sowie den noch mehr beachteten US-Einzelhandelsumsätzen stehen heute wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda. Zahlreiche Emissionen aus dem Euroraum sowie die Nachbereitung des Ausgangs des Referendums in der Ostukraine durch den Westen und Russland runden den Ereigniskatalog am Dienstag ab.

Ausgewählte Daten des Tages

Zeit         Land      Indikator                                                             Periode         Schätzung       Letzter
11:00       GE           ZEW Konjunkturerwartung                                 Mai                 40                    43,2

11:00       EC           ZEW Konjunkturerwartung                                 Mai                 k.A.                  61,2
14:30       US           Einzelhandelsumsätze (M/M, in %)                    Apr.                0,4                    1,2
14:30       US           Einzelhandelsumsätze ex Autos (M/M, in %)     Apr.                0,6                    0,7
14:30       US           Importpreisindex (M/M / J/J, in %)                       Apr.                0,3 / 0,3            0,6 / -0,6
16:00       US           Lagerbestände (M/M, in %)                                 Mrz.                0,4                    0,4
…             SP            6/12 M Schätze
…             NE           2024 Bonds
…             IT             2017/21/34/37 Bonds
…             BE            3/12 M Schätze
…             GE            2018 Linker
…             US            Fed-Redner: Lacker, Lockhart
…             EC            EZB-Redner: Lautenschläger, Weidmann

Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Themen des Tages
• Abstimmungsausgang in der Ostukraine weitgehend ohne Folgen

• EZB-Vertreter schürten Hoffnung auf „easy money“

Marktkommentar
Die Hoffnung auf eine lockere Geldpolitik der EZB, wie auch immer diese ausgestaltet sein wird, sorgte an den Märkten für gute Stimmung. Erwartungsgemäß haben nämlich die beiden EZB-Vertreter mit ihren Aussagen gestern die Spekulationen dazu weiter geschürt. Heute äußern sich auch wieder eine Vertreterin der EZB und der Bundesbankchef. Die Ausführungen zu weiteren Schritten der EZB dürften deutlich zurückhaltender ausfallen. Doch die Marktakteure wird das kaum stören. Sie werden weiterhin auf eine Veränderung der Geldpolitik mit der Bekanntgabe der neuen Inflationsprojektionen der EZB Anfang Juni spekulieren.

Selbst der Ausgang der Abstimmung in der Ostukraine mit den nun offen geäußerten Wünschen eines Anschlusses an Russland konnte die gute Laune nicht verderben. Eine weitere Eskalation mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen ist immer noch möglich. Ein „runder Tisch“ unter der Schirmherrschaft der OSZE ist zwar prinzipiell eine gute Sache, zumal Russland das unterstützt. Doch die Details dazu sind unklar. So stehen noch nicht einmal die Teilnehmer fest. Russland muss neben den nun doch von der EU verhängten zusätzlichen, aber eher symbolischen Sanktionen darauf achten, dass die Situation in der Ostukraine nicht außer Kontrolle gerät. Immerhin besteht aus der Ferne betrachtet das Risiko, die Entwicklung in der Region könne sich verselbstständigen.

Konjunkturdaten stehen heute auch im Fokus. Die ZEW-Indizes sind eher nebensächlich. Das Interesse richtet sich vielmehr auf die US-Einzelhandelsumsätze für April. Die US-Konsumenten sollten sich aufgrund der verbesserten Situation auf dem Arbeitsmarkt sowie der Wohlstandsgewinne aufgrund der Immobilienpreis- und Aktienkursentwicklung nach dem harten Winter ausgabenfreundlich gezeigt haben. Der private Verbrauch sollte also gut in das laufende Quartal gestartet sein. Sollte es doch anders kommen, dürfte die Diskussion über die Geschwindigkeit des Taperings aufleben. Dazu werden sich die beiden US-Notenbanker heute zumindest indirekt äußern. Überraschungen sind „eigentlich“ nicht zu erwarten. Die Fed wird an ihrem eingeschlagenen Kurs festhalten.

Renten2Die jüngsten Konjunkturdaten aus China heute Morgen sind leicht hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Anlass zur Sorge geben sie aber nicht. Es deutet sich eben doch eine zumindest leichte Verlangsamung des Wachstums an. Der Bund Future dürfte heute Morgen schwächer in den Handelstag starten. Obwohl die zahlreichen Emissionen aus dem Euroraum (Spanien, Belgien, Griechenland mit Geldmarktpapieren, Italien, die Niederlande mit Bonds und Deutschland mit Linkern) den Markt vor keine Aufnahmeprobleme stellen werden, dürfte das etwas belasten. Im weiteren Tagesverlauf sollte sich der Bund Future zwischen 144 und 145 bewegen. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,60 und 2,74% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben