EILMELDUNG: Euroboden kann sich zur Einberufung von AGV durchringen – Geschäftsmodell wird sich ändern

Nun also doch: Euroboden bittet angesichts Restrukturierungsbedarf zur ersten AGV Ende August in München. Hier der Vorschlag der Euroboden.

Vor dem Hintergrund der verschärften Immobilienkrise gibt die Geschäftsführung der Euroboden GmbH bekannt, dass sie mit Zustimmung der Gesellschafterversammlung beschlossen hat, den Gläubigern der 5,5%-Anleihe 2019/24, DE000 A2YNQ 5 im Volumen von 40 Mio. EUR und der 5,5%-Anleihe 2020/25, DE000 A289EM 6 im Volumen von bis zu 75 Mio. EUR) ein Konzept zu Änderungen der Anleihebedingungen vorzulegen. Dieses Restrukturierungskonzept für die Euroboden-Anleihen enthält im Wesentlichen folgende Eckpunkte:

Verlängerung der Fälligkeit der Hauptforderungen der Euroboden-Anleihen um jeweils drei Jahre, verbunden mit einer einseitigen Verlängerungsoption der Euroboden GmbH um weitere bis zu zwei Jahre;

– Reduzierung der ab dem 1. Oktober 2023 für die Euroboden-Anleihe 2019/24 laufenden Zinsen und der ab dem 18. November 2023 für die Euroboden-Anleihe 2020/25 laufenden Zinsen auf einen Sanierungszinssatz von 2,5% p.a. und Zinsfälligkeit jeweils am Laufzeitende der jeweiligen Euroboden-Anleihe;

qualifizierter Rangrücktritt für alle Forderungen der Anleihegläubiger und

Änderungen von Kündigungsrechten im Zusammenhang mit der Sanierung.

In diesem Zusammenhang werden die Gläubiger der Euroboden-Anleihe 2019/24 zu der am 22. August 2023 und die Gläubiger der Euroboden-Anleihe 2020/25 zu der am 23. August 2023 jeweils in München stattfindenden Anleihegläubigerversammlung eingeladen. Die entsprechenden Einberufungen der Anleihegläubigerversammlungen werden heute im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Die Geschäftsführung teilt mit, dass der vorläufige Konzernzwischenabschluss für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 bei einer Gesamtleistung von EUR 13,9 Mio. einen Konzernjahresfehlbetrag von EUR 22,5 Mio. ausweist. Das Ergebnis wurde dabei maßgeblich durch Wertberichtigungen in Höhe von EUR 21,6 Mio. belastet. Das Eigenkapital des Konzerns hat sich hierdurch zum 31.03.2023 auf EUR 43,5 Mio. (Vorjahr EUR 65,9 Mio.) reduziert. Die Eigenkapitalquote des Konzerns verringerte sich zum Zwischenbilanzstichtag auf 10,9% (Vorjahr 16,4%).

Aufgrund der ‚Strategieänderung‚ (selbst keine baulichen Maßnahmen mehr durchführen, keine neuen Grundstücke mehr kaufen, Bestand abwickeln über 2-4 Jahre) und der aktuellen Marktentwicklungen würden im Jahres- und Konzernabschluss zum 30.09.2023 zusätzliche Wertberichtungen erforderlich, in deren Folge es zu einer vollständigen Aufzehrung des Konzern-Eigenkapitals kommen könne.

Einordnung von BondGuide

Nachrichten ausgeschenkt wie mit einer Abrissbirne: zu spät, zu wenig nachvollziehbar, zu einseitig zugunsten der Münchner. Der Vorschlag wird erst einmal so keinerlei Zustimmung finden und SdK sowie die üblichen Verdächtigen auf den Plan treten lassen.

Die beiden Anleihen fallen im frühen Handel auf rund einstellige Werte.

Investoren-Webcast

Um die aktuelle Situation und die Beschlussvorschläge näher zu erläutern, lädt die Geschäftsführung alle Anleihegläubiger ein, an einem Investoren-Webcast am morgigen Dienstag, 25. Juli 2023, teilzunehmen.

Eckdaten des Audio-Webcast

Dienstag, 25. Juli 2023
Beginn: 15:00 Uhr
Dauer: 60 Minuten
Teilnehmer-Link: https://webcast.meetyoo.de/reg/BSRE1TbyN1mD

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