Bond Market Report am 25. April: Ifo Geschäftsklima, US-Immobiliendaten, EZB

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Zu Beginn der neuen Handelswoche werfen die geldpolitischen Treffen der Notenbanken Fed und Bank of Japan ihre Schatten voraus. Während von der japanischen Notenbank durchaus eine weitere Lockerung der Geldpolitik erwartet wird, rechnen Marktakteure beim US-amerikanischen Pendant kaum noch mit einer Änderung der aktuellen Geldpolitik – ein weiterer Zinsschritt im April gilt als nahezu ausgeschlossen! Erwartungsgemäß ist es vielmehr die Abschlusserklärung im Hinblick auf eine potenzielle Erhöhung der Fed Funds Target Rate im Juni, die von Interesse sein wird. Zum Wochenauftakt im Fokus: der Ifo-Geschäftsklimaindex. Danach dürften die befragten Unternehmen durchaus weiterhin relativ zuversichtlich in die Zukunft schauen.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit       Land         Indikator                                              Periode        Schätzung       Letzter
10:00       GE           Ifo Geschäftsklimaindex                         Apr.               107,1             106,7

16:00       US           Verkäufe neuer Häuser (in Tsd.)            Mrz.                520                512
                GE           12 M Schätze
                FR           3/6/12 M Schätze
                US           Auktion von 26 Mrd. USD 2 J Notes
                EC           EZB-Redner: Constâncio, Cœuré
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Themen des Tages
• Geldpolitische Treffen der Fed und der Bank of Japan werfen ihre Schatten voraus

• Wirtschaft im Euroland könnte an Fahrt verlieren

Marktkommentar
Die Konjunkturdaten vom Freitag fielen insgesamt nicht sonderlich überzeugend aus. Die vorläufigen Werte für die Markit Einkaufsmanagerindizes machten deutlich, dass die Wirtschaft im Euroland an Fahrt zu verlieren droht.

Dabei gilt Frankreich, dessen Rating von S&P mit AA und negativem Ausblick bestätigt wurde, als einer der wesentlichen Hemmschuhe für die wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum. Bei wesentlichen Reformvorhaben knickte die französische Regierung aufgrund des Drucks von der Straße in den vergangenen Monaten immer wieder ein.

Renten1Immerhin könnte es heute einen Lichtblick geben, denn der Ifo-Geschäftsklimaindex wird veröffentlicht. Auch hierzulande läuft sicher nicht alles rund. Doch dürften die befragten Unternehmen weiterhin relativ zuversichtlich in die Zukunft schauen, so dass dem Euroraum mit Deutschland eine Konjunkturlokomotive erhalten bleibt.

Die übrigen Konjunkturdaten dürften dagegen eine untergeordnete Rolle spielen.

Ähnlich sieht es mit den Aussagen der europäischen Notenbanker aus. Zur Geldpolitik der EZB ist „eigentlich“ alles gesagt. Nun geht es um die weitere Implementierung der bereits im März beschlossenen Maßnahmen. Dementsprechend wird es in den nächsten Monaten kaum neue geldpolitische Beschlüsse geben.

Die EZB wird sich die Wirkung ihrer Maßnahmen erst einmal anschauen müssen. Dafür stehen im Laufe der Woche die geldpolitischen Tagungen der Bank of Japan sowie der Fed an.

Von der Bank of Japan wird eine weitere Lockerung der Geldpolitik erwartet. Dabei dürfte sie jedoch den größten Teil ihres Pulvers verschossen haben.

Von der FOMC-Tagung, in deren Anschluss keine Pressekonferenz stattfinden wird, dürfte es keine Änderung der aktuellen Geldpolitik geben. Es ist vielmehr die Abschlusserklärung im Hinblick auf eine potenzielle Erhöhung der Fed Funds Target Rate im Juni von Interesse.

Renten2Ansonsten dürften sich die Blicke nach Griechenland sowie auf die Ergebnisse des Prüfprozesses der Vertreter der Geldgeber richten. Es gibt zwar auch aus den Reihen der Geldgeber vergleichsweise optimistische Stimmen, die sich auf einem Sondertreffen Ende der Woche vorstellen können, die Einigung mit der griechischen Regierung auf die Freigabe weiterer Mittel zu besiegeln. Doch die Skepsis in Anbetracht der Aussagen des Chefs der Eurogruppe, der Vorratsbeschlüsse von der griechischen Regierung fordert, bleibt bestehen.

Mit den Vorratsbeschlüssen soll eine Art Automatismus erreicht werden, wonach zusätzliche Sparmaßnahmen in Kraft treten, sofern die vereinbarten Ziele hinsichtlich bspw. dem Erzielen von Primärüberschüssen nicht erreicht werden. Ob sich so etwas durchsetzen lässt, ist jedoch völlig offen.

In Spanien dürften nun die letzten Versuche gestartet werden, doch noch eine Regierung zustande zu bekommen. Sollte das bis zum 2. Mai, so heißt es jedenfalls, nicht gelingen, sind Neuwahlen im Juni unausweichlich.

Nachrichten aus China sorgten für etwas Unruhe. Ein Vertreter der Notenbank warnte vor den zunehmenden Kreditrisiken im Land. Danach könne es zusätzliche Belastungen geben, die von den Banken aufgrund der Kreditvergabepolitik zu schultern seien.

Renten3Der Bund Future sollte den ersten Handelstag der Woche gut behauptet beginnen. Die Geldmarktemissionen aus Deutschland und Frankreich werden problemlos aufgenommen werden. Auch die 2-jährigen US-Treasuries sollten sich trotz weiterhin erwarteten steigenden Leitzinsen relativ gut platzieren lassen.

Im Tagesverlauf sollte sich der Bund Future zwischen 161,90 und 163,30 bewegen. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,81 und 1,95% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben