Rentenmarktbericht 9. April: Konjunkturdaten D und USA, Fed, EZB, Auktionen

Wegen einer geringeren Nachfrage aus Schwellenländern sanken deutsche Exporte im Februar um 1,3% zum Vormonat. Das war der stärkste Rückgang seit Mai 2013 und zudem beinahe drei Mal so stark wie von Ökonomen im Vorfeld erwartet. Da die Importe aber erneut anzogen und eine anziehende Binnennachfrage signalisieren, dürfte die deutsche Wirtschaft in Q1 an Schwung gewonnen haben. Der Handelsbilanzüberschuss fiel saison- und kalenderbereinigt mit 15,7 Mrd. EUR um gut zwei Mrd. EUR geringer aus als erwartet.

Ausgewählte Daten des Tages

Zeit      Land          Indikator                                                Periode                Schätzung       Letzter
8:00         GE           Handelsbilanz (in Mrd. EUR)                    Feb.                        17,5                  15

8:00         GE           Leistungsbilanz (in Mrd. EUR)                  Feb.                        18                    16,2
8:00         GE           Exporte (M/M / J/J, in %)                            Feb.                        -0,5 / k.A.          2,2 / 3,8
8:00         GE           Importe (M/M / J/J, in %)                            Feb.                        0,1 / k.A.           4,1 / 2,4
13:00       US           Hypothekenanträge (W/W, in %)              14. KW                    k.A.                  -1,2
16:00       US           Großhandelslagerbestände (M/M, in %)  Feb.                        0,5                    0,7
20:00       US           Minutes der letzten FOMC-Sitzung
…             GE           2016 Bonds
…             US            Aufstockung 10 J Notes um 21 Mrd. USD
…             US            Fed-Redner: Evans
…             EC            EZB-Redner: Lautenschläger, Cœuré, Costa

Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Themen des Tages
• IWF legt aktualisierte Wachstumsprognosen vor und warnt vor Deflationsrisiken im Euroraum

• Protokoll der letzten FOMC-Tagung dürfte von Meinungsvielfalt geprägt sein
• wenig Entspannung in der Ukraine

Marktkommentar
Gestern begann mit der nachbörslichen Veröffentlichung des Berichts über das erste Quartal von Alcoa die Berichtssaison. Dabei gelang es dem Unternehmen, die nicht sonderlich hohen Erwartungen zu übertreffen. Die Investoren bleiben zwar zurückhaltend, da sie mit sichtbaren Auswirkungen der Wetterentwicklung rechnen. Die Grundstimmung ist jedoch positiv.

Der IWF veröffentlichte gestern die Aktualisierung des World Economic Outlooks. Überraschungen gab es keine. Die Wachstumsprognose für das laufende Jahr wurde um 0,1%-Punkte reduziert. Die grundsätzlichen Aussagen blieben erhalten. Auch an den Wachstumsprognosen für China wurde nichts geändert. Allerdings wurde die Wahrscheinlichkeit für eine deflationäre Entwicklung im Euroraum auf 20% gesetzt, was nach den Aussagen vieler europäischer Notenbanker sicher zu einem interessanten Schlagabtausch zwischen IWF- und EZB-Vertretern auf der Frühjahrstagung führen wird. Hinter der Warnung vor Deflation des IWF steht nämlich das Verlangen nach einer noch lockeren Geldpolitik der EZB. Dass sich die europäische Notenbank darauf einlassen wird, ist in Anbetracht ihrer eigenen Prognosen eher unwahrscheinlich.

Neben den deutschen Außenhandelsdaten, die einen Eindruck darüber geben dürften, mit welcher Dynamik die deutsche Wirtschaft in das laufende Jahr gestartet ist, ist das Protokoll der März-Tagung des FOMC von großem Interesse. Es scheint abgesehen von der Fortführung des Tapering-Kurses doch eine ganze Menge unterschiedlicher Einschätzungen zum geldpolitischen Kurs der Fed zu geben. Das jedenfalls deuten die Äußerungen einiger US-Notenbanker aus den letzten Tagen an. Da ist von mehr Transparenz über die Zeitpunkte von Leitzinserhöhungen, neuen Zielen für die Arbeitslosenquote o.ä. die Rede. Ob mehr Transparenz nicht eher die Handlungsfähigkeit der Fed einschränkt, wird hingegen nicht diskutiert. Immerhin macht die Notenbank ihren weiteren Kurs davon abhängig, wie sich die Konjunkturdaten entwickeln. Nur das gibt ihr den notwendigen Handlungsspielraum.

Ob die Lage in der Ukraine sich durch das für nächste Woche geplante Außenministertreffen (Ukraine, Russland, USA, Vertreter Europas) entspannen wird, ist völlig offen. Lösungen zeichnen sich bisher nicht ab.

Renten2Die Primärmarkttransaktion des Bundes dürfte kein Problem sein; die Aufstockung der 10-jährigen US-T-Notes dürfte im Vorfeld jedoch für etwas Belastung der Kurse sorgen. Insgesamt ist ein wenig veränderter Bund Future zum Handelsstart zu erwarten. Im Tagesverlauf sollte er zwischen 143,10 und 144,20 schwanken. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,65 und 2,80% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben