Risiko für Immobilienblase in München und Frankfurt steigt

Die Ergebnisse des UBS Global Real Estate Bubble Index 2018 zeigen, dass das Risiko einer Immobilienblase vor allem an der Isar, aber auch am Main stark gestiegen ist. Zugleich verschärft sich weltweit der Trend, dass sich Normalverdiener in den Städten kein Wohneigentum mehr leisten können.

Die wichtigsten Ergebnisse:

– Das Risiko einer Immobilienblase ist in Hongkong am höchsten, direkt gefolgt von München, Toronto, Vancouver, Amsterdam und London.

Frankfurt rückt näher in die Gefahrenzone einer Immobilienblase. Unter 20 Finanzzentren sah die Mainmetropole den stärksten Immobilienpreisanstieg seit der letztjährigen Studie.

– Die Preise für Mieten und Wohneigentum an globalen Finanzplätzen entkoppeln sich weiter vom Einkommen eines durchschnittlichen Arbeitnehmers.

– Anders als im Vorfeld der Finanzkrise bestehen indes keine globalen Anzeichen von simultanen Exzessen im Kredit- und Baubereich.

Die stark steigenden Immobilienpreise in München und Frankfurt deuten auf eine Überbewertung dieser Märkte hin. Das ist ein Ergebnis des UBS Global Real Estate Bubble Index 2018. Die Studie wird vom Chief Investment Office des UBS Global Wealth Management erstellt und analysiert die Situation auf den Immobilienmärkten in 20 Finanzzentren der Industrieländer auf der ganzen Welt.

München: Zweithöchstes Risiko für eine Immobilienblase
Die Studienergebnisse zeigen, dass München nach Hongkong aktuell der am stärksten überbewertete Immobilienmarkt ist. In der bayerischen Hauptstadt haben sich die realen Immobilienpreise in den letzten zehn Jahren verdoppelt und scheinen auf einem explosiven Kurs zu sein.

Frankfurt am MainDie nominalen Mieten stiegen im letzten Jahr um 9%, was die geringen Leerstandsquoten widerspiegelt. Für die meisten Bürger werden Immobilien damit immer weniger erschwinglich. Für den Kauf einer 60-Quadratmeter-Wohnung in der Nähe des Stadtzentrums muss ein qualifizierter Arbeitnehmer im Dienstleistungssektor in München einen Rekordwert von acht vollen Jahreseinkommen aufbringen. Gleichzeitig haben die Bautätigkeiten massiv zugenommen, und falls die Hypothekenzinsen steigen, scheint eine Korrektur wahrscheinlich.

Frankfurt: Preistrend setzt sich fort
Die Hauspreise der Mainmetropole sind im vergangenen Jahr um fast 15% angestiegen, höher als im Landesdurchschnitt und stärker als in jedem anderen Finanzzentrum. Damit setzt die Stadt die Entwicklung der vergangenen vier Jahre fort – ein Trend, der laut der Studie nicht nachhaltig ist.

Die Nachfrage wird von einem dynamischen Wirtschafts- und Preisumfeld beflügelt, wobei letzteres auch von der Erwartung, zum Brexit-Gewinner zu werden, getrieben ist. Zwar besteht in Frankfurt derzeit noch Raum für Höherbewertungen, das Risiko einer Immobilienblase wird aber immer höher.