OTI Greentech strebt Restrukturierung seiner Wandelanleihen an

OTI Greentech AG
Foto @ OTI Greentech AG

Die OTI Greentech AG, ein international aufgestellter Anbieter von Cleantech Solutions, peilt die Restrukturierung seiner umlaufenden Wandelanleihen an. Dies ist erforderlich, um im Rahmen der Fortführungsprognose (Going Concern) ein Testat der Abschlussprüfer zu erhalten, aber auch ein wichtiger Schritt zur weiteren bilanziellen Gesundung.

Auf Grund eines der Gesellschaft nicht bekannten Streubesitzes von rund 35% der ausgegebenen Wandelanleihen, ist es OTI nicht möglich, wie ursprünglich geplant, mit sämtlichen Bondholdern die Anleihebedingungen außerhalb einer Gläubigerversammlung anzupassen. Insofern wird in Kürze für beide Wandler jeweils eine AGV einberufen.

Im Zuge der Umstrukturierung der Finanzverbindlichkeiten werde auf den Anleihegläubigertreffen eine Verringerung der jeweiligen Zinssätze, die Stundung der letzten Zinszahlungen sowie eine Verlängerung der Laufzeit der Wandelanleihen angestrebt.

Bei beiden Bonds soll der Kupon ab dem letzten Zahlungstermin (30. Oktober bzw. 23. November 2017) von zuvor 8,5% auf sodann 4,0% p.a. reduziert werden. Die am 30. April und 23. Mai 2018 fälligen Zinszahlungen waren zuvor ausgesetzt worden.

Foto: © benekamp – stock.adobe.com

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Die ursprünglich für den 17. Juli 2018 geplante ordentliche HV wird infolgedessen verschoben und erst nach den AGVs nachgeholt.

Derweil hätten bereits einige Anleiheinhaber signalisiert, einen Teil ihrer Wandel-TSV in OTI-Aktien zu wandeln, wodurch wiederum Gesamtverschuldung und Finanzierungskosten gesenkt und die Eigenkapitalbasis zugleich gestärkt werden. Voraussetzung sei allerdings, dass die angekündigte Kapitalherabsetzung und die Anpassung des Wandlungspreises auf der kommenden HV vollzogen werden.

Die angepeilte Restrukturierung der Wandelanleihen ist notwendig, um ein Testat der Abschlussprüfer unter der Going Concern-Prämisse zu erhalten und, neben der Kapitalherabsetzung, auch ein wichtiger Schritt zur weiteren bilanziellen Gesundung von OTI.

Auf Basis vorläufiger, noch nicht testierter Konzernzahlen sank der Umsatz im Vorjahr um 15% auf 7,49 Mio. EUR. Das Konzern-EBITDA brach auf -11,29 Mio. EUR ein (2016: -2,67 Mio. EUR), wobei der Wert laut OTI durch einen Einmalaufwand über 9,34 Mio. EUR aus der Entkonsolidierung der Visionaire Energy Gruppe belastet wurde.

Bereinigt durch die sich aus der Transaktion ergebende Abnahme der Konzernschulden sowie der Entkonsolidierung weiterer externer (Netto-)Schulden der veräußerten Gesellschaften ergibt sich ein leicht verbessertes EBITDA von -1,96 Mio. EUR.

Unter der Fortführungsprämisse betrug die Konzernbilanzsumme zum 31. Dezember 2017 entkonsolidierungsbedingt knapp 9,09 Mio. EUR (23,83 Mio. EUR). Das Eigenkapital lautete auf 1,99 Mio. EUR (9,61 Mio. EUR) und die entsprechende Eigenkapitalquote auf 21,9% (40,3%).

Neben der geplanten Anleihenrestrukturierung werden zudem weitere Maßnahmen eingeleitet, um die operativen Kosten so weit wie möglich zu reduzieren, um so schnellstens ein positives Konzern-EBITDA erreichen zu können.

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