Siegfried Hofreiter räumt das Feld und tritt als bisheriger Vorstandsvorsitzender der „abgeackerten“ KTG Agrar SE ab – offiziell, um der angestrebten Sanierung über ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung „nicht im Weg zu stehen“, hieß es am Vormittag aus dem Unternehmen.
Allerdings hätte man den Stakeholdern des Agrarkonzerns und auch der Öffentlichkeit nur schwer begründen können, warum gerade das offenkundig gescheiterte Management – hier u.a. in Form ihres CEOs – im Wege der Eigenverwaltung weiterhin an Bord bleiben darf – hatten sie bzw. Herr Hofreiter den sprichwörtlichen Karren doch erst in den Dreck gefahren!
Ex-KTG-Agrar-Chef Hofreiter
Daneben habe Hofreiter zudem um Beendigung seines Dienstvertrags gebeten. Dessen ungeachtet dürften auf den 54-jährigen gelernten Landwirt noch einige zu klärende Fragen zukommen.
Unterdessen habe der KTG-Aufsichtsrat Rechtsanwalt Jan Ockelmann als Chief Restructuring Officer (CRO) in den Vorstand berufen, um gemeinsam mit dem vorläufigen Sachwalter Stefan Denkhaus in den nächsten Monaten ein Restrukturierungskonzept zu erarbeiten, das wiederum in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung umgesetzt werden kann.
Ziel der Eigenverwaltung sei es, das Unternehmen und die KTG-Gruppe langfristig zu erhalten und möglichst viele Arbeitsplätze an den Standorten zu sichern. Dabei sei das Verfahren aus Sicht aller Beteiligten weiterhin die beste Alternative für die Restrukturierung und Sanierung von KTG Agrar, hieß es weiter.
Auf was sich die KTG-Bondholder nach dem finalen „Ernteausfall“ des Agrarkonzern noch alles einstellen müssen – das ausstehende Anleihevolumen von KTG II und III türmt sich auf über 342 Mio. EUR -, ist gegenwärtig noch nicht bekannt. Allerdings ist die oft versprochene und doch nie gekommene Zeit der üppigen Ernten zumindest vorerst gänzlich vorbei!
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