Ich-ich-ich! So denkt und lenkt der räuberische Insolvenzverwalter

Alexander Eichner
Alexander Eichner

In einem Gastbeitrag zeichnet der Sanierungsexperte Alexander Eichner das Bild einer mächtigen Kaste. Die der räuberischen Insolvenzverwalter. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind kein Zufall.

Seit längerem ist im Umgang mit Insolvenzfällen eine starke Amerikanisierung in der Insolvenzverwalterszene zu beobachten. Eingesetzte Verwalter verfolgen mit äußerster Konsequenz als einziges und primäres Ziel die eigene Gewinnmaximierung.

Die Entfernung ihrer eigenen Interessenslage vom Ursprungsgedanken des Gesetzes und dem wirtschaftlich Sinnvollen im Rahmen einer Abwicklung/Sanierung ist besorgniserregend und der Schaden für Zulieferer, Steuerzahler, Arbeitsplätze und Aktionäre dramatisch.

Eine Industrie hat sich verselbständigt und ihre Vertreter entsprechen nicht mehr ihrer zugedachten Rolle als reine Interessenvertreter der Gläubiger.

Naheliegend tut die Szene diese Entwicklung als ein überschaubares Phänomen ab. Da aber die Zahl der Insolvenzfälle aufgrund verstärkter M&A-Aktivitäten und verfügbarem Investitionskapital stetig zurückgeht, zieht der Wettbewerb an.

Foto: © Mopic – stock.adobe.com

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Die aktuelle Rechtssituation begünstigt die zweifelhafte Vorgehensweise. Inzwischen hat sich die amerikanische Methode längst verbreitet und sich zu einem allgemein üblichen Standard entwickelt.

Die Aussagen der Insolvenzverwalterseite, die meisten seien redlich und nur eine kleine Gruppe nutze die Rechtslage zielgerichtet zu ihren eigenen Gunsten aus, steht in krassem Widerspruch zur alltäglichen Praxis.

Die Gesamtsituation wird verschärft zum Einen aus der Tatsache, dass die Vorgehensweise nicht illegal ist, zum anderen durch die sehr starke Positionierung des vom Gericht eingesetzten Verwalters.