Für eine Allokation in Schwellenländeranleihen gibt es 2018 gute Argumente

Marcelo Assalin, Head of Emerging Market Debt bei NN Investment Partners
M. Assalin, Head of EMD, NNIP

Der Expertenbeitrag von Marcelo Assalin, Head of Emerging Market Debt bei NN Investment Partners, über die Aussichten von Anleihen aus Schwellenländern vor dem Hintergrund besserer Fundamentaldaten und der Attraktivität der Anlageklasse im Vergleich zu anderen Anleihemärkten.

– Die Fundamentaldaten der Schwellenländer verbessern sich, die Portfoliozuflüsse in Schwellenländeranleihen erreichten 2017 mit 112,8 Mrd. USD ihren höchsten Stand seit zehn Jahren.

– Dieser Aufwärtstrend wird sich unserer Meinung nach fortsetzen.

– Das bessere fundamentale Umfeld sollte eine weitere Einengung der Risikoprämien ermöglichen, und die technischen Faktoren werden voraussichtlich Unterstützung bieten.

Die Aussichten für das Weltwirtschaftswachstum sind robust. Der gleichzeitige Aufschwung in den entwickelten Märkten und den Schwellenländern dürfte andauern und den Welthandel ankurbeln. Das Wirtschaftswachstum der Schwellenländer wird nach unseren Erwartungen von 4,5% im Jahr 2017 auf 4,8% im Jahr 2018 steigen. Wenn sich der Zustand der Weltwirtschaft weiter verbessert, könnte das Wachstum in den Schwellenländern sogar noch höher ausfallen.

Die chinesische Regierung wird in den nächsten Jahren höchstwahrscheinlich auf die Qualität und nicht auf die Geschwindigkeit des Wachstums setzen, die entsprechenden Strukturreformen nehmen zu. So dürfte China in den kommenden Jahren eine Wachstumsrate von 6 bis 6,5% erzielen.

Foto: © akiyoko – stock.adobe.com

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Die Außenhandelsbilanzen vieler Schwellenländer haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, die Haushaltsdefizite sind drastisch geschrumpft. Der Verschuldungsgrad ist seit dem Höhepunkt im Jahr 2015 zurückgegangen, ein weiteres Anzeichen für die Verbesserung der Fundamentaldaten.

Zugleich bleibt die Inflation historisch gesehen niedrig, trotz einer leichten Beschleunigung in den zurückliegenden Monaten, die das stärkere Wachstum widerspiegelt. Die Realzinsen sind in den Schwellenländern immer noch hoch, was Anlegern einerseits höhere Risikoprämien bietet und den lokalen Zentralbanken andererseits einen Puffer verschafft, falls sie die Zinsen anheben müssen. Schwellenländerwährungen haben etwas an Boden gutgemacht, insbesondere gegenüber dem USD, sind aber immer noch um etwa 15% unterbewertet.