Heute geht’s um alles für die Beate Uhse AG: Die 2te und damit finale Anleihegläubigerversammlung steht auf der Agenda. Im Vorfeld verzichtete der Erotikkonzern auf die Beschlussvorschläge „Anleiheverlängerung“ und „Kuponreduzierung“. Vor der Versammlung nahm CFO Kees Vlasblom im BondGuide-Interview zudem nochmals Stellung zur bevorstehenden AGV, über eine angemessene Wertaufholung für Bondholder und berechtigte Investoreninteressen.
Selbst der designierte Anleihevertreter One Square Advisory richtete gestern noch einen Appell an die Bondholder, an der Veranstaltung heute teilzunehmen bzw. sich auf dieser vertreten zu lassen. Sollte das Gremium erneut nicht beschlussfähig sein, könne nicht über die vorgeschlagene Stundung der Anleihezinsen – regulär am 9. Juli in Höhe von 2,325 Mio. EUR fällig – entschieden werden. Somit würde die Zahlungsverpflichtung fortbestehen, was für die finanziell angeschlagene Gesellschaft im schlimmsten Fall Zahlungsunfähigkeit und damit Insolvenz zur Folge haben könnte.
Daneben ist der Insolvenzantrag der KTG Agrar SE inzwischen traurige Gewissheit. Überraschend kommt der finale „Ernteausfall“ des Agrarkonzern zwar keinesfalls – der Markt preiste den Ausfall eines weiteren und zugleich eines der größten KMU-Anleiheemittenten bereits frühzeitig ein, sprich mit Ankündigung, die fälligen Anleihezinsen für KTG II 2011/17 (Volumen: 250 Mio. EUR, 7,125% p.a.) nicht pünktlich zahlen zu können. Allerdings stören die permanenten Beschwichtigungsversuche von KTG Agrar um CEO Siegfried Hofreiter in den vergangenen Wochen mit immer wieder neu gesetzten Nachzahlungsterminen – von offenbar fehlender Krisenprävention/strategischem Denken (Anleiheaufstockung = höhere Anleihezinsen) sowie unzähligen Fragen, die u.a. aus dem 2015er Konzernbericht resultieren ganz zu Schweigen! Es ist unverständlich, wie in so einem Fall das alte, offenkundig gescheiterte Management mittels Eigenverwaltung weiterhin an Bord bleiben darf. Einen Rückblick finden Sie hier.
Die Adler Real Estate AG erweitert Spielraum im Rahmen ihrer aktuellen Wandelanleihenemission: Der Immobilienkonzern wird die Spanne für den Bezugs- und den anfänglichen Wandlungspreis seiner Wandelschuldverschreibung 2016/21 auf 10,50 bis 17,50 EUR ausweiten – bis dato reichte die Spanne von 15 bis 16,56 EUR. Daneben wurde Citigroup Global Markets im Wege der Emission als weiterer Joint Bookrunner in das Bankenkonsortium aufgenommen – wohl um die Platzierungspower weiter zu erhöhen. Zuvor bestand das Konsortium aus Oddo & Cie, Oddo Seydler Bank sowie Stifel Nicolaus Europe. Mitte Juni verlängerte Adler den Bezugszeitraum zu seiner neuen Wandelanleihe im Nennbetrag von rund 150 Mio. EUR bis zum 15. Juli. Ausschlaggebend waren anhaltend schwierige Marktbedingungen u.a. in Bezug auf das UK-Referendum.
Die gamigo AG erwirbt Plattformunternehmen highdigit und vollzieht Aeria Games-Merger: Der Gaming-Spezialist übernimmt 100% der Anteile an der 2012 gegründeten highdigit GmbH. Mit dem Merger des Berliner IT-Dienstleisters erweitert gamigo seine technische Plattformstrategie im Bereich „Software as a Service“ und weitet zudem seinen B2B-Kundenbestand aus. Derweil wurde der Ende Mai angekündigte Merger mit Aeria Games Europe nach erfolgter Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden mittels Einbringung von Aeria Games sowie Seven Games Network in die gamigo AG abgeschlossen. Die ProSiebenSat.1-Gruppe ist ab sofort mit 33% Minderheitsgesellschafter bei gamigo. Durch den Zusammenschluss ist die gamigo-Gruppe in Europa und Nordamerika eigenen Angaben zufolge das führende Spieleunternehmen im Bereich Free-to-Play für Browser-, Download-, Client- und Mobile-Games.
Kurse- und Chartverlauf der genannten KMU-Anleihen finden Sie hier. Zum BondGuide Musterdepot geht’s hier.
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