Abgefahren: SAF-Holland zieht Barofferte für Haldex zurück

SAF-HOLLAND S.A.: SAF-HOLLAND: Starkes organisches Umsatzwachstum im ersten Quartal 2017
Endgültig abgefahren: SAF-Holland kommt bei Haldex
wohl doch nicht zum Zug. Foto @ SAF-Holland S.A.

Der Truck- und Trailerspezialist zieht das Übernahmeangebot für den schwedischen Anbieter von Bremssystemen und Modulen für Luftfederungen für Nutzfahrzeuge, Haldex AB, zurück. Haldex-Aktionäre hätten nur einen Minianteil angedient, wodurch eine der wesentlichen Bedingungen, nach der SAF nach Angebotsschluss über 90% der Haldex-Aktien halten sollte, nicht einmal ansatzweise erfüllt wurde.

Damit kann die avisierte Haldex-Übernahme als geplatzt angesehen werden. Mitte Juli hatte die SAF-Holland GmbH als 100%ige Tochtergesellschaft der SAF-Holland S.A. ein Barangebot für Haldex in Höhe von 94,42 SEK je Aktie bekannt gegeben, das die Schweden mit rund 450 Mio. EUR bewertet.

Im weiteren Verlauf kündigte ZF Friedrichshafen als weiterer Bieter mit 462 Mio. EUR ein höheres Übernahmeangebot an, woraufhin SAF wiederum am 11. August erklärte, den Angebotspreis nicht weiter zu erhöhen.

Unterdessen endete die Annahmefrist für die vorliegende Übernahmeofferte am gestrigen Mittwoch mit einem für SAF mehr als ernüchternden Ergebnis: Während der gut dreieinhalbwöchigen Frist seien insgesamt nur etwa 199.461 Haldex-Aktien bzw. 0,45% der ausstehenden Aktien und Stimmrechte angedient worden. Damit ist eine der Vollzugsbedingungen, wonach SAF durch die Angebotsannahme Eigentümer von mehr als 90% der ausstehenden Haldex-Aktien wird, nicht erfüllt.

SAF hat sich folglich dazu entschieden, das Angebot zurückzuziehen. Bereits angediente Haldex-Aktien werden demnach nicht von SAF erworben und bleiben im Eigentum der jeweiligen Aktionäre.

Schon am ersten Tag der Zeichnungsfrist zog SAF-Holland die Bremse.Quelle: SAF-Holland S.A.Aus Käufen vor der entsprechenden Übernahmeabsicht hält SAF-Holland weiterhin 1,59 Mio. Haldex-Anteile, was zugleich einem Anteil von 3,6% der ausstehenden Aktien und Stimmrechte entspricht.

Ob und inwieweit nun eine Anpassung der Wachstumsstrategie folgen wird – immerhin sollte mit dem Merger ein Komplettanbieter für Fahrwerkskomponenten für Nutzfahrzeuge geschaffen werden, der durch die Kombination sich ergänzender Produktangebote und Marktpositionen zusätzliches Umsatzpotenzial für beide in Aussicht stellte –, ist noch nicht gänzlich absehbar.

Die umlaufenden SAF-Wertpapiere – u.a. die 7%-Schuldverschreibung 2012/18 über 75 Mio. EUR – reagierten am Vormittag vergleichsweise unbeeindruckt vom Rückzug der Kaufabsicht.

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