Anleger, die mit Anleihen interessante Rendite erzielen möchten, müssen ein noch höheres Risiko eingehen. Der Grund? – das weltweite Zinstief. Alan Greenspan, der Ex-Fed-Chef, warnt jedoch einmal mehr vor einer nicht zu unterschätzenden Blase, die am Ende für ein Finanzchaos sorgen könnte. Von Ben Barlow.
Alan Greenspan fürchtet die Entstehung einer ‚äußerst gefährlichen Blase‘
Die Spekulationen, wann die USA und Europa die lockere Geldpolitik beenden, nehmen einfach kein Ende und sorgen für einen Anstieg der Anleihenrenditen. Das mag, zumindest auf den ersten Blick, eine gute Nachricht für alle Anleger sein. Die Renditen der soliden Papiere sind aber noch immer extrem niedrig. Auch die Experten glauben an keine baldige Veränderung.
Das Niedrigzinsumfeld sorgt dafür, dass viele Anleger eine neue Strategie ausprobieren müssen, so Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege der Fidelity International. Möchte ein Anleger also hohe Gewinne erzielen, so muss er sich für ein höheres Risiko entscheiden. Roemheld meint weiterhin, da auch die Volatilität an den Anleihenmärkten gestiegen ist, seien die Anleger sehr gut beraten, wenn sie die gewählte Strategie nochmals überprüfen. Die Risikoaufschläge für Hochzinsanleihen sind derart stark gefallen, sodass sie gar nicht mehr empfohlen werden.
Auch Alan Greenspan, der Ex-Chef der Fed, der amerikanischen Notenbank also, ist kritisch und warnt vor einer ‚äußerst gefährlichen Blase‘, die sehr wohl ein ‚Chaos auslösen‘ könnte. Jedoch fürchten sich die Investoren mehr vor einer Blase am Aktienmarkt. In den letzten Jahren gab es immer wieder neue Rekorde – viele Anleger fürchten nun das Ende der ‚schönen Zeiten‘. Doch Greenspan meint zu wissen, dass sich Anleger auf den falschen Markt konzentrieren: „Die langfristigen Zinsen sind zu niedrig und somit auch nicht nachhaltig“, warnt der Ex-Fed-Chef. „Werden sie demnächst steigen, so muss man davon ausgehen, dass das relativ schnell gehen wird. Es folgt also eine Blase für Anleihenpreise. Der Aktienmarkt ist definitiv nicht so gefährdet“, ist Greenspan überzeugt.
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