Anleihen heute im Fokus: More & More, Air Berlin, PNE WIND

MORE & MORE GmbH schafft Turnaround und meldet positives Jahresergebnis 2017
Foto @ More & More GmbH

Das finanziell aufgeknöpfte Modelabel More & More unterbreitetet seinen Anleihegläubigern erneut das Angebot zum vorzeitigen Rückkauf und verweist zugleich darauf, dass eine reguläre Rückzahlung zum offiziellen Fälligkeitstermin am 11. Juni 2018 allein aus dem operativen Cash Flow wohl nicht zu stemmen sein wird. Unterdessen wählen die Bondholder der in die Insolvenz „abgestürzten“ Fluglinie Air Berlin einen gemeinsamen Anleihevertreter und PNE verhandelt den Verkauf seines übrigen YieldCo-Anteils.

Die kriselnde More & More GmbH geht mit weiterem Anleiherückkaufprogramm an den Start: In der inzwischen vierten Auflage beabsichtigt die Modefirma dieses Mal, einen öffentlichen Rückkauf ihrer 8,125%-Anleihe 2013/18 (WKN: A1TND4) bis zu einem Nennbetragsvolumen von 1,4 Mio. EUR zu stemmen. Der Rückkaufkurs lautet auf 65%, d.h. 650,00 EUR je 1.000 EUR Anleihenominal, und liegt damit 4%-Punkte oder 40 EUR je TSV über der vorherigen Rückkaufofferte – mithin der höchste aller bis dato angebotenen Rückkaufkurse. Bondholder können das Angebot vom 27. November bis 14. Dezember 2017 annehmen. Die detaillierten Angebotsbedingungen werden voraussichtlich ab heute im Bundesanzeiger und auf der Homepage von More & More bekannt gemacht. Unterdessen geht die Gesellschaft weiterhin davon aus, dass eine Rückzahlung der nach den erfolgten Rückkäufen noch ausstehenden Anleihe aus dem operativen Cash Flow nicht gelingen wird. More & More prüfe indes alle zur Verfügung stehenden Optionen zur ggf. auch vorzeitigen Refinanzierung der Anleihe.

Anleihegläubigerversammlung der insolventen Air Berlin PLC wählt gemeinsamen Vertreter: Bei dem Treffen am 22. November wählten der Inhaber der ausstehenden 225 Mio. EUR schweren 8,25%-Air-Berlin-Anleihe 2011/18 (WKN: AB100B) die KEOS GbR („KEOS“) mit einer Mehrheit von 99,96% der abgegebenen Stimmen zum gemeinsamen Vertreter. Das Gemeinschaftsunternehmen der K&E Treuhand GmbH und der One Square Advisory wird ausschließlich die Rechte und Interessen der Anleihegläubiger im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Fluglinie wahrnehmen mit dem Ziel, deren Befriedigung zu maximieren. Hierzu wird KEOS sich dafür einsetzen, dass mögliche Ansprüche der Insolvenzmasse in alle Richtungen umfassend geprüft werden. Des Weiteren wird KEOS die Ansprüche der Anleihegläubiger auf Zahlung von Kapital und Zinsen zur Insolvenztabelle anmelden.

PNE WIND AG verhandelt über den Verkauf der verbliebenen 20 Prozent des WindparkportfoliosPNE WIND AG beabsichtigt Verkauf des restlichen YieldCo-Anteils: Hierzu verhandelt der Windpark-Projektierer erneut mit der Allianz Renewable Energy Fund II (AREF II) über die Veräußerung der verbliebenen 20%-Beteiligung an der PNE WIND Partners GmbH (vormals PNE WIND YieldCo). Beim Kaufinteressenten handelt es sich um eine Fondsgesellschaft, die von Allianz Global Investors verwaltet wird. Die verbindliche Unterzeichnung des Kaufvertrags soll noch 2017 stattfinden, vorbehaltlich der ggf. zu erteilenden Zustimmung der Fusionskontrollgremien. In der PNE WIND Partners GmbH sind Windparkprojekte mit insgesamt 142,5 MW gebündelt. AREF II hatte Ende 2016 bereits 80% der Anteile an der YieldCo erworben. Dieser Verkauf dient auch der Finanzierung des Aufbaus des neuen europäischen Portfolios mit bis zu 200 MW. Für dieses Portfolio werden Ende 2017 die ersten Windparks mit insgesamt 43 MW in Betrieb genommen. Weitere Investitionen aus eigenen Mitteln sind bis zum kompletten oder anteiligen Verkauf des neuen Portfolios in 2020 geplant.

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