Italien erhält trotz Berlusconi-Krise günstiger Geld

ROM/FRANKFURT (dpa-AFX) – Italien kann trotz neuer Risiken für die Regierung günstiger neues Geld bei Investoren einsammeln. Eine Auktion fünf- und zehnjähriger Staatsanleihen spülte am Dienstag wie geplant 6,75 Milliarden Euro in die Kasse. Das zeigen Angaben der Schuldenagentur. Die Zinsen gingen gegenüber den letzten Versteigerungen Ende Juni leicht zurück.

Um Italien für fünf Jahre Kredit zu geben, erhalten Investoren einen Zins von 3,2 Prozent nach zuletzt 3,5 Prozent. Bei den Titeln über zehn Jahre sanken die Zinsen von 4,55 auf 4,46 Prozent. Die Nachfrage blieb stabil und hätte gereicht, um in etwa das 1,3-fache der Titel zu platzieren. An den Finanzmärkten wurden die Ergebnisse positiv aufgenommen, die Risikoprämien für italienische Papiere sanken weiter.

Neue politische Risiken scheinen Investoren nicht zu schrecken: Ein anstehendes Gerichtsurteil gegen Ex-Premier Silvio Berlusconi, dessen Partei an der Koalition beteiligt ist, könnte die Regierung gefährden. Berlusconi selber und Vertreter seiner Partei haben sich jedoch zuletzt für den Fortbestand der Regierung ausgesprochen. Auch die meisten Beobachter rechnen mit der Weiterführung der Regierung./hbr/jsl