Trau schau wem bei Anleihefonds

Cristian Balteo, Nordea AM

Viele Rentenfonds haben in der Niedrigzinsphase ihre Anlagestrategie geändert. Dadurch sind sie oftmals nicht mehr so gut diversifiziert, wie das über Jahre zuvor der Fall war. Investoren sollten das im Blick haben, rät Cristian Balteo, Senior-Produkt-Spezialist, Nordea Asset Management.

Vor dem Hintergrund historisch niedriger Zinsen und der intensiven Suche vieler Investoren nach Rendite haben viele Rentenfonds ihre Struktur und Anlagephilosophie nachhaltig geändert. In deren Portfolios haben konservative Papiere wie etwa erstklassige Staatsanleihen und Pfandbriefe oftmals an Bedeutung verloren, dagegen dominieren häufig Hochzinsanleihen aus den Emerging Markets und dem Unternehmenssektor.

Auch wenn es angesichts der seit Jahren gut laufenden Anleihenmärkte nicht unbedingt naheliegend scheint: Die Investoren sollten sich angesichts der mittlerweile ambitionierten Bewertungen fragen, wie gut sie mit ihrem Portfolio darauf vorbereitet sind, dass es bei Aktien und den vom Anlagecharakter her sehr ähnlichen Hochzinsanlagen zu einer ausgeprägten Korrekturphase kommt.

Darauf weist Cristian Balteo, Senior-Produkt-Spezialist bei Nordea Asset Management, hin. „Dank der hohen Liquidität, die die großen Notenbanken im Zuge ihrer offensiven Geldpolitik in die Märkte gepumpt haben, erleben Risikoanlagen seit dem Ende der Finanzkrise 2008 bislang einen nahezu ununterbrochenen Aufschwung“, sagt Balteo.

Foto: © akiyoko – stock.adobe.com

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Viele Portfoliomanager hätten dies zum Anlass genommen, die Gewichtung von Hochzinsanlagen innerhalb der von ihnen gemanagten Portfolios zu erhöhen. Denn in diesem Umfeld haben diese Investments bislang sehr attraktive Renditen geliefert – sowohl in absoluten Zahlen als auch auf risikoadjustierter Basis gesehen.

„Wenn man aber die Faktoren, die zu dieser guten Entwicklung geführt haben, zu Tage fördert und sich genauer anschaut, zeigt sich: Hochzinsanleihen weisen eine hohe Korrelation zum Konjunkturzyklus auf – ganz ähnlich wie Aktien“, beobachtet der Nordea-Experte.

„Dementsprechend tendiert auch ihre Wertentwicklung dazu, ganz ähnlich wie die von Aktien zu verlaufen – vor allem in Phasen, in denen die Volatilität an den Märkten plötzlich ansteigt und sich viele Anleger von Risikoanlagen trennen, um Zuflucht in sicheren Häfen zu suchen.“