Anleihen heute im Fokus: Sanha, 3W Power, Royalbeach

Nach der umfassenden Finanzrestrukturierung werden die operativen Rohre bei Sanha allmählich wieder geflutet. Angesichts weiterer Kostenoptimierungen und eines hohen Auftragsvorlaufs rechnet der Sanitärspezialist 2018 mit einem leichten Umsatzwachstum und einer stabilen EBITDA-Marge. Derweil muss 3W Power zu einer 2ten außerordentlichen HV einladen, um sich die harten Einschnitte der geplanten Bilanzrestrukturierung auch von seinen Eignern genehmigen zu lassen. Royalbeach ist da schon wesentlich weiter: Das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Freizeitartikelherstellers wurde inzwischen eröffnet, demnächst stehe die Stilllegung des Geschäftsbetriebs an.

Sanha GmbH & Co. KG veröffentlicht vorläufige Konzernzahlen 2017: Danach erzielte der Hersteller für Rohrleitungssysteme und Verbindungsstücke (Fittings) im Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Bereich dank wachsendem Objekt- und stabilem Exportgeschäft ein leichtes Umsatzplus von knapp 3% auf 101,6 Mio. EUR. Das EBITDA kletterte um 17% auf 9,9 Mio. EUR, was der prognostizierten EBITDA-Marge von knapp 10% entspricht, und auch das EBIT lag mit einer Steigerung um 56% auf 4,2 Mio. EUR trotz höherem Aufwand im Zuge der Prolongation der Unternehmensanleihe ebenfalls voll im Plan. Unterm Strich verblieb ein geringfügiges Minus von 85.000 EUR auf den Büchern (Vj -1,6 Mio. EUR). Während sich bestehende Bankschulden um 3,7 Mio. EUR auf 16,4 Mio. EUR reduzierten, blieb die Eigenmittelquote (inkl. Gesellschafterdarlehen) mit 19% stabil. Für 2018 rechnet Sanha konservativ mit einem leichten Umsatzplus sowie mit einer EBITDA-Marge von rund 10%. Creditreform bestätigte im jährlichen Monitoring die im Januar veröffentlichte Ratingnote B- mit jetzt positivem Ausblick.

Außerordentliche HV der 3W Power S.A. wohl nicht beschlussfähig: Die sich mitten in der Vorbereitung zu einer umfassenden Bilanzstrukturierung befindliche Holdinggesellschaft der operativen AEG Power Solutions Gruppe gibt bekannt, dass sich bisher nur etwa 40% der Aktionäre zu dem außerordentlichen Aktionärstreffen am 17. April in Luxemburg angemeldet hätten. Dadurch werde das für die geplante Restrukturierung erforderliche Abstimmungsquorum von 50% wohl nicht erreicht. 3W werde entsprechend zu einer Folgeveranstaltung, dann ohne Mindestquorum, am 9. Mai nach Luxemburg einladen. Indes wurde die Testierung des 2017er Geschäftsberichts, der einen positiven Beschluss der HV hinsichtlich der Restrukturierung voraussetzt, auf Mitte Mai verschoben.

Royalbeach Spielwaren & Sportartikel Vertriebs GmbH: InsolvenzeröffnungInsolvenzverfahren über das Vermögen der Royalbeach Spielwaren und Sportartikel Vertriebs GmbH eröffnet: Das Verfahren (Aktenzeichen, 4 IN 16/18) wurde vom Amtsgericht Traunstein mit Beschluss vom 01.04.2018 eröffnet und Rechtsanwalt Severin Kiesl zum Insolvenzverwalter bestellt. Wie es weiter heißt, werde der Geschäftsbetrieb des Spielwaren- & Sportartikelherstellers demnächst stillgelegt. Hintergründe wurden nicht kommuniziert. Damit dürften dann auch die Inhaber der vergleichsweise kleinen 7,375%-Unternehmensanleihe 2015/20 (WKN: A161LJ) über zuletzt etwa 3 Mio. EUR komplett leer ausgehen.

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