Anleihen heute im Fokus: ALNO, Air Berlin, Deutsche Forfait

ALNO Aktiengesellschaft stellt Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung
Foto @ ALNO AG

In puncto ALNO-Insolvenz kommt die Sache allmählich ins Rollen: So ist das Insolvenzverfahren über das Vermögen des traditionsreichen Küchenmöbelbauers inzwischen eröffnet, der Verkauf der ALNO-Tochter pino Küchen so gut wie in trocknen Tüchern und der Termin für die Insolvenz-GV Anfang 2018 auch schon terminiert. Unterdessen sichert sich der Lufthansa-Konzern die Filetstücke der „abgestürzten“ Air Berlin-Gruppe und Exportfinanzierer Deutsche Forfait informiert über Veränderungen in Vorstand und Aufsichtsrat.

Neue Details zum Insolvenzverfahren der ALNO AG: Am 1. Oktober 2017 wurde das Verfahren über das Vermögen des Küchenmöbelherstellers offiziell eröffnet und der bisherige vorläufige Verwalter Rechtsanwalt Prof. Dr. Martin Hörmann zum Insolvenzverwalter ernannt. Am 1. Oktober stimmte der vorläufige Gläubigerausschuss außerdem dem Verkauf der ALNO-Tochter pino Küchen GmbH zu – der Vollzug stehe noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden, weitere (finanzielle) Details zum Distressed Merger wurden nicht kommuniziert. Der Investorenprozess für ALNO selbst sowie für die Gustav Wellmann GmbH & Co. KG dauert indes weiterhin an.

Am 9. Januar 2018 wird eine Insolvenz-GV einberufen, an der One Square Advisory und Rechtsanwalt Daniel Vos in ihrer Eigenschaft als gemeinsame Anleihevertreter teilnehmen werden. Bei dem Treffen werden sie die gesamten Anleiheforderungen zzgl. ausstehender Zinsen zur Tabelle anmelden – für den einzelnen Anleihegläubiger besteht diesbezüglich kein Handlungsbedarf. Ein Anwesenheitsrecht für interessierte Anleihegläubiger werde zudem beantragt.

Air Berlin PLC: Air Berlin und Deutsche Lufthansa haben sich über die Veräußerung bestimmter Unternehmensteile geeinigtDeutsche Lufthansa AG sichert sich Air-Berlin-Unternehmensteile: Im Bieterverfahren um Betriebs- und Firmenanteile der insolventen Fluggesellschaft haben sich Air Berlin PLC und Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG mit der Deutschen Lufthansa darüber geeinigt, dass bestimmte Unternehmensteile, darunter insbesondere die NIKI Luftfahrt GmbH sowie die Luftfahrtgesellschaft Walter mbH, von der Lufthansa-Gruppe für einen Gesamtkaufpreis von zunächst etwa 210 Mio. EUR erworben werden. Der Kaufpreis wird Gegenstand von Anpassungen bei Vollzug sein. Außerdem steht die Transaktion u.a. noch unter dem Vorbehalt regulatorischer Genehmigungen. Kommt der Deal zustande, dürften vor allem in der Verwaltung und im Vertrieb von Air Berlin zahlreiche Stellen wegen abzubauender Überkapazitäten gestrichen werden und wegfallen. Welche übrigen Auswirkungen der Deal außerdem entfalten wird – u.a. auch im Hinblick auf eine mögliche Entschädigung der (Anleihe-)Gläubiger, ist derzeit noch nicht absehbar. Unterdessen dauern die Verhandlungen mit easyJet und anderen Bietern jeweils hinsichtlich anderer Teile der Air Berlin-Gruppe noch an.

DF Deutsche Forfait AG: Veränderungen in Vorstand und AufsichtsratVeränderungen in Vorstand und Aufsichtsrat der DF Deutsche Forfait AG: Danach wird das bisherige Aufsichtsratsmitglied Dr. Behrooz Abdolvand zum 1. November 2017 für zunächst ein Jahr zum neuen Vorstandsvorsitzenden des Exportfinanzierers bestellt. Er wird vor allem die Bereiche Strategie und Vertrieb verantworten. Dr. Abdolvand verfügt über langjährige und vertiefte Kenntnisse der Zielmärkte der DF-Gruppe im Nahen und Mittleren Osten, insbesondere im Iran. Als sein Nachfolger konnte Franz Josef Nick als neues Mitglied des Aufsichtsrates gewonnen werden. Nick ist Rechtsanwalt und erfahrener Bankier – zuletzt war er als Vorsitzender des Vorstandes der TARGO Bank tätig.

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