Nach dem „Absturz“ von Air Berlin in die Insolvenz wurde nun auch die Finanzierungstochter Air Berlin Finance B.V., die u.a. regelmäßig als Anleiheemittentin für die ehemalige Fluggesellschaft am Kapitalmarkt auftrat, für zahlungsunfähig erklärt. Unterdessen ist ein weiterer Sachstandsbericht der insolventen Golden Gate GmbH erhältlich, das Amtsgericht München lädt zur Insolvenz-GV der MBB Clean Energy und Anleihegläubiger von publity können noch bis heute Mitternacht über eine Streichung der Negativverpflichtungen abstimmen.
Air Berlin Finance B.V. für insolvent erklärt: Wie das Finanzierungsvehikel der insolventen Fluglinie noch gestern Abend mitteilte, habe das zuständige Gericht in Amsterdam den am 25. August 2017 gewährten vorläufigen Zahlungsaufschub hinsichtlich der Air Berlin Finance B.V. aufgehoben und die Finanzierungstochter daraufhin für insolvent erklärt. Damit dürfte auch der letzte betroffene Bondholder seine Felle davonschwimmen sehen. Unterdessen hat die Insolvenzgesellschaft Flöther & Wissing unter airberlin-inso.de eine eigene Webseite für Insolvenzgeschädigte eingerichtet, auf der die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das aktuelle Verfahren und Informationen zur möglichen Befriedigung offener Ansprüche zu finden sind.
Weiterer Sachstandsbericht der insolventen Golden Gate GmbH erhältlich: Der Insolvenzverwalter hat der One Square Advisory in ihrer Eigenschaft als gemeinsamer Anleihevertreter einen aktuellen Bericht über den Fortgang des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Immobiliengesellschaft zur Verfügung gestellt. Anleihegläubiger können eine Kopie des Berichts gegen Nachweis der Gläubigerstellung bei OSA anfordern.
Insolvenz-Gläubigerversammlung der MBB Clean Energy AG findet statt: Nachdem Mitte August zunächst das Insolvenzverfahren über das Vermögen des ehemaligen Cleantech-Investors eröffnet wurde, findet heute nun die Insolvenz-GV in München statt, auf der One Square Advisory auf Drängen betroffener Bondholder deren Interessen als gemeinsamer Vertreter wahrnehmen soll.
publity AG will Negativverpflichtung kippen: Noch bis heute Nacht sind die Inhaber der ausstehenden 3,5%-Wandelanleihe 2015/20 (WKN: A169GM) über nominal 50 Mio. EUR in einer Abstimmung ohne Versammlung aufgerufen, über eine Einschränkung der Negativverpflichtungen in den Anleihebedingungen abzustimmen. Zuvor wurde noch deren ersatzlose Streichung angestrebt, die jedoch mit einem Gegenantrag und dessen zwischenzeitliche Annahme durch den publity-Vorstand kurzerhand wieder vom Tisch war. Dessen ungeachtet ist die „gefahrlose“ Aufnahme von neuem Wachstumskapital weiterhin das Ziel der aktuellen Gläubigerabstimmung.
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