Neuemission im Fokus: paragon elektrifiziert mit aussichtsreicher Folgeanleihe

paragon legt den nächsten Gang ein und emittiert – nicht ganz unerwartet – eine Folgeanleihe zur erfolgreichen Erstemission paragon 2013/18. Naturgemäß werden sich Investoren anno 2017 mit einem deutlich reduzierten Kupon begnügen müssen.

Emission
Die Folgeanleihe soll ein Volumen von bis zu 40 Mio. EUR einspielen, bei einem Mindestvolumen von 20 Mio. EUR. Der Kupon wurde zunächst zu Beginn der Zeichnungsfrist am 26. Juni als Bookbuilding-Spanne veröffentlicht. Erst am Ende der dreitägigen Frist wird der Ausgabepreis – die genaue Kuponhöhe, die zwischen 4,5 und 5,0% liegen soll – festgelegt. Dieses Verfahren ist von IPOs gewohnt, bei KMU-Anleihen wurde es indes bis dato selten praktiziert, obgleich naheliegend und von institutionellen Platzierungen bekannt. Anfang Juli soll paragons Folgeanleihe im Frankfurter Scale (Freiverkehr Frankfurt) debütieren. Lead Manager ist das Bankhaus Lampe.

Ein neues Rating wurde nicht unternommen. Das aktuellste (inzwischen abgelaufen) der Erstemission lautete auf für KMU-Anleihen nicht unbeachtliche BB+, allerdings ein Unternehmensrating.

Erlösverwendung

  • Refinanzierung der in einem Jahr fälligen Erstemission paragon 2013/18, Volumen 13 Mio. EUR;
  • Wachstumsfinanzierung und Stärkung des Working Capitals;
  • Optimierung der Finanzstruktur.


Bei der exakten Reihenfolge der Verwendung mag sich der Automobilzulieferer noch nicht festlegen: Allerdings geht aus dem Wertpapierprospekt hervor, dass die Erstanleihe nicht vorzeitig abgelöst werden soll, aufgrund fehlender vorzeitiger Kündigungsmöglichkeit via Rückkauf oder Umtausch jedoch immerhin denkbar. Stattdessen seien die einzuspielenden Mittel im Rahmen des Working Capitals probater aufgehoben, beispielsweise falls sich Akquisitionsmöglichkeiten auftun. Aufgrund der Expansion in neue (angrenzende) Geschäftsfelder (mehr dazu weiter unten) ist dies wahrscheinlich.

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paragon AG setzt Wachstumskurs im 1. Quartal ungebremst fort

Aktuell werden paragon durch die angesetzten 40 Mio. EUR wohl weniger als 2 Mio. EUR p.a. Fremdkapitalkosten entstehen – im Vergleich zu knapp 1 Mio. EUR für aktuell ein Drittel davon bei paragon I.

Geschäftsfelder und Wachstum
paragon wurde 1988 als Elektronikunternehmen gegründet und ist heute sog. Tier-1-Automobilzulieferer. Die Palette erstreckt sich über mechanische Komponenten wie auch elektronische (Sensorik, Akustikkomponenten, Cockpit-Interieur, Kinematik, Elektromobilität). Aktuell bemüht sich paragon, die sich ergebenden First-Mover-Chancen im Bereich e-Mobilität und Konnektivität zu nutzen.

So wurde bereits die Massenproduktion für Batteriemodule eingeleitet. Mit Partnern in verschiedenen Ländern und Kontinenten laufen aussichtsreiche Pilotprojekte. paragon verfügt über mehrere Standorte innerhalb Deutschlands (Headquarter ist das nordrhein-westfälische Delbrück), eine Fabrik in Texas/USA sowie in Kunshan/China. Dem US-Joint Venture Voltabox (Batteriemodule für den Einsatz in Flurförderzeugen, z.B. Busse oder Stapler) wurden zuletzt immer wieder Börsenambitionen nachgesagt, CEO Dr. Klaus Dieter Frers hält sich in diesem Punkt einstweilen bedeckt.

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