Windreich Insolvenz: das müssen geschädigte Anleger jetzt tun

Die Windreich GmbH hatte bereits am 6. September Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Esslingen beantragt. Doch nahezu kein Tag vergeht ohne neue Details zum Windparkbetreiber.

Zudem gibt es immer wieder Gerüchte, dass die Insolvenz vor allem ein Ziel hatte, die Absetzung des ehemaligen CEO der Firma Willi Balz. Hinter vorgehaltener Hand munkelt man, dass Investoren mit Willi Balz an Bord nicht in Sanierungsgespräche eintreten wollten. Und Willi Balz wollte das Unternehmen nicht freiwillig verlassen.

Dazu passt dann auch die Aussage des neuen alleinigen Geschäftsführers, Werner Heer, aus einem erst letzte Woche geführten Interview des Handelsblattes: „In den Gesprächen mit unseren Investoren wurde deutlich, dass ein Managementwechsel Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Fortsetzung unserer Gespräche ist“, so Heer gegenüber der Zeitung.

Wie dem auch sei, wichtig für Zeichner der Anleihe ist nun, wie es denn weitergeht. Seit Ende letzter Woche wurde verlautbart, dass der Rechtsanwalt Klaus Nieding von der Kanzlei Nieding + Barth aus Frankfurt zum Vertreter der Anleihengläubiger in den vorläufigen Gläubigerausschuss im Involvenzantragsverfahren bestellt wurde.

Damit vertritt Nieding die Interessen der Anleihegläubiger in Höhe des Nominalwertes der beiden Emissionen von insgesamt 125 Mio. EUR.

Windreich hatte in den Jahren 2010 und 2011 zwei Anleihen emittiert: die Anleihe mit der WKN A1CRMQ (zur Profilseite: hier klicken) hatte ein Volumen von 50 Mio. EUR und die zweite Anleihe mit der WKN A1HRV3 (zur Profilseite: hier klicken) von insgesamt 75 Mio. EUR. Die Kurse der Anleihen notieren mittlerweile im einstelligen Bereich.

„Ich freue mich auf die mir anvertraute Aufgabe, die Interessen der Anleihegläubiger bereits in diesem frühen Stadium vertreten zu können. Ich erwarte eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Gläubigerausschuss und Unternehmensführung sowie dem Sachwalter, Herrn Kollegen Blümle“, erklärte Nieding.

Bei Nieding handelt es sich um keinen Unbekannten. So hatte er schon bei WGF, Solar Millennium, Gold-Zack und der Gontard & Metall-Bank die Interessen der Anleiheninhaber erfolgreich vertreten.

Es besteht also durchaus Hoffnung für Anleihenbesitzer von Windreich.

Anleihengläubiger finden auf der eigens dafür eingerichteten Seite http://www.windreich-schaden.info/ weitere Informationen. Dort findet sich auch ein Link, wo sie sich kostenlos registrieren können, um über die aktuelle Entwicklung per E-Mail informiert zu werden.

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Quellen: u.a. Handelsblatt, Nieding + Barth, eigene Recherchen