URA Monitoring vom 24.8.2016: Bastei Lübbe Anleihe 2011/16

Bastei Lübbe AG verkauft 51%-Beteiligung an Buchgroßhandelsunternehmen BuchPartner GmbH
Foto @ Bastei Lübbe AG

Zinszahlung
Bastei Lübbe kann die Anleihezinsen grundsätzlich aus dem EBIT bezahlen; so ist die EBIT Coverage von 3,9 als mindestens gut (nach Herausrechnung diverser Einmaleffekte) zu werten. 2015/16 war jedoch ein Aufbau von Vorräten und Forderungen von über 10 Mio. EUR festzustellen. Bereits hierfür reichte der auf dem EBIT beruhende Mittelzufluss mit 9,9 Mio. EUR nicht mehr aus. Die anderen Investitionen und Mittelabflüsse führten dazu, dass die Finanzmittel von 13,6 Mio. EUR auf 0,3 Mio. EUR geschwunden sind.

Tilgung
Bastei-LübbeDie Tilgung der Anleihe über 30 Mio. EUR am 26.10.2016 soll laut Presseerklärung vom 5.10.2015 mittels des Kredits eines Bankenkonsortiums im Gesamtvolumen von 33 Mio. EUR mit einer Laufzeit von 6 Jahren möglich sein. Es ergäbe sich hieraus auch ein deutlich positiver Zinseffekt. Bei den Bondspezifischen Kennzahlen nach DVFA-Standard ist zwar ein fallender Trend seit 2013/14 zu verzeichnen. Jedoch ist z.B. Total Net Debt / EBITDA mit 2,9 noch mindestens befriedigend (bereinigt um Einmaleffekte). Das Vertrauen der Anleger in die Anleihe ist bei einem aktuellen Kurs von 99,5% in Anbetracht der erwarteten Tilgung am 26.10.2016 ungebrochen. Die Einsparung der Kosten für das im September 2015 beendete Creditreform-Emittentenrating für das abgelaufene GJ sind zwar mit der Ausnahmeregelung für börsennotierte Gesellschaften begründbar, jedoch bedauerlich für die Anleiheinvestoren.

Fazit
Bastei Lübbe vollzieht den Wandel vom Buch-Verlag zum digitalen Medienhaus. Erfreulich ist das Vertrauen des Bankenkonsortiums in die Zukunft des Verlages (Konsortialkredit für 6 Jahre über bis zu 53 Mio. Euro). Hiermit sollte die Rückzahlung der Anleihe über 30 Mio. EUR mit der Option auf weitere 20 Mio. EUR Finanzierung für mögliche Zukäufe und strategische Investments gesichert sein. Die Kennzahlen sind auch nach Korrektur der Abschlüsse gut bis befriedigend. Ein neuer Bond ist nicht geplant. Mit dem Börsengang 2013 wurden die Zukunftsinvestitionen erfreulicherweise mit Eigenkapital finanziert. Das Aktionärsvertrauen wird durch den Bilanzskandal aber belastet.

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