Zumindest diejenigen, die im Zeitraum vom 7. bis 9. Oktober an der Gläubigerabstimmung ohne Versammlung teilgenommen hatten. Blöd nur, dass die Anzahl der Abstimmungswilligen nicht ausreichte – wie gewöhnlich war die erste Abstimmungsrunde mangels Gläubigerteilnahme nicht beschlussfähig!
Laut dem Spezialtextilienhersteller votierte eine Mehrheit von über 95% der teilnehmenden Inhaber der umlaufenden 8%-Anleihe (2013/18) über nominal 13 Mio. EUR für eine Änderung der Anleihebedingungen. Allerdings verfehlte die Abstimmung das für eine wirksame Beschlussfassung notwendige Mindestquorum von 50% des ausstehenden Anleihekapitals. Über Beschlüsse wurde demgemäß nicht entschieden.
Das „Fernbleiben“ der Bondholder während der virtuellen Gläubigerversammlung ist unverständlich. Schließlich waren sie keineswegs dazu aufgerufen, über Maßnahmen zur Anleiherestrukturierung wie z.B. eine Laufzeitenverlängerung, eine Zinsstundung oder gar einen „Haircut“ abzustimmen. Die Anleihegläubiger sollten der Sympatex Holding GmbH lediglich die Möglichkeit einer vorzeitigen Rückzahlung der umlaufenden Unternehmensanleihe via Call-Option nachträglich einräumen.
Vermutlich, so der Gedanke dabei, strebt der Anbieter von Hightech-Funktionsmaterialien im Zuge der strategischen Neuaufstellung einen Marken- oder Patentverkauf oder dergleichen an. In diesem Zusammenhang würde eine vorzeitige Rückzahlung der Anleihe den Verkaufsprozess erleichtern und das von „Altlasten“ befreite Akquisitionsobjekt für potenzielle Investoren attraktiver machen.
Für den 9. November beruft Sympatex eine zweite Anleihegläubigerversammlung in Unterföhring bei München ein – diesmal in Form einer Präsenzveranstaltung und sodann mit geringeren Anforderungen an die Beschlussfähigkeit.
Auf der Abstimmungsagenda der Bondinhaber wird dabei erneut die von Sympatex begehrte Call-Option zur vorzeitigen Anleihetilgung stehen – am oder bis zum 2. Dezember 2016 Rückkauf zu 101% des Nennbetrags (danach zu 100%) – ,die bisher außer aus steuerlichen Gründen so in den Anleihebedingungen nicht vorgesehen war.
Die entsprechende Einladung wird morgen im Bundesanzeiger sowie auf der Sympatex-Internetseite zzgl. aller dazu erforderlichen Formulare und Dokumente veröffentlicht.
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