Der Spezialtextilienhersteller gab vor zwei Wochen bekannt, sich eine Call-Option zur vorzeitigen Rückzahlung seiner umlaufenden Anleihe (2013/18) im Wege einer Gläubigerabstimmung ohne Versammlung einräumen lassen zu wollen. Vermutlich wird ein Marken- oder Patentverkauf oder dergleichen angestrebt, und potenzielle Käufer möchten nicht die „Altlasten“ des Targets mitnehmen.
Seit vergangener Nacht sind die Inhaber der umlaufenden 8%-Unternehmensanleihe über nominal 13 Mio. EUR aufgerufen, einer entsprechenden Änderung der Anleihebedingungen zuzustimmen – konkret soll § 4 (a) der Bondbedingungen um die Möglichkeit einer vorzeitigen Rückkaufoption durch Sympatex am oder bis zum 2. Dezember 2016 zu 101% des Nennbetrags (danach zu 100%) ergänzt werden. Die virtuelle Anleihegläubigerabstimmung endet am kommenden Freitag um Mitternacht.
Mit der angestrebten Call-Option begehrt der Anbieter von Hightech-Funktionsmaterialien die Möglichkeit zur vorzeitigen Anleihetilgung, die bisher außer aus steuerlichen Gründen so in den Anleihebedingungen nicht vorgesehen war. Begründet wird das Vorhaben mit der beabsichtigten strategischen Neuaufstellung der Sympatex-Gruppe. In diesem Zusammenhang werde auch ein (Teil-)Verkauf der Anleihegarantin Sympatex Technologies GmbH sondiert, und dass potenzielle Investoren bei einem Merger gern auf vermeidbare Altlasten – hier in Form einer nicht ganz billigen Anleihe – verzichten würden, versteht sich von selbst.
Interessant zu beobachten war derweil, dass sich der Sympatex-Bond seit der Ankündigung entgegen aller Erwartungen kurstechnisch gerade mal von über 84% auf zuletzt 91% hieven konnte. Aktuell steht das im Frankfurter Entry Standard börsengehandelte Wertpapier noch immer rund 10%-Punkte unter einem möglichen Rückzahlungsniveau.
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