„Sehr gute operative Entwicklung noch nicht widergespiegelt“ – Jacopo Mingazzini, ACCENTRO Real Estate

Accentro Real Estate AG: Die ACCENTRO Real Estate AG platziert erfolgreich ihre Unternehmensanleihe

BondGuide im Gespräch mit Jacopo Mingazzini, Vorstand der ACCENTRO Real Estate AG, über die aktuellen Zahlen sowie Wachstum mit Hilfe bzw. auch durch Fremdkapitalmittel 

BondGuide: Herr Mingazzini, ACCENTRO kam jetzt mit den frischen Geschäftszahlen für 2017. In eigenen Worten vielleicht die Highlights?
Mingazzini: Hervorzuheben ist sicherlich, dass unser Umsatz um rund 20% auf ca. 150 Mio. EUR gestiegen ist. Das Umlaufvermögen hat gleichfalls zugelegt und bietet eine gute Grundlage, um auch 2018 nochmals deutlich zu wachsen. Dass wir vor einigen Wochen die Anleihe über 100 Mio. EUR platzieren konnten, hilft natürlich auch zu wachsen.

BondGuide: Das operative Ergebnis stieg allerdings nur halb so stark wie der Umsatz – wodurch?
Mingazzini:. Im Vorjahr hatten Bewertungsergebnisse im aufgegebenen Bereich den Ertrag verbessert, in der Summe etwa 6 Mio. EUR. 2017 wiederum sind Vorfälligkeitsentschädigungen zu berücksichtigen, die das Ergebnis umgekehrt beeinflusst haben. Wir sind sehr zufrieden mit der Geschäftsentwicklung. Mit einer Bruttomarge von mehr als 30% bewegen wir uns weiterhin auf einem hohen Niveau.

mingazzini accentro 2018

BondGuide: Für Laien: Was sind Vorfälligkeitsentschädigungen?
Mingazzini: Vorfälligkeitsentschädigungen haben Sie, wenn Sie Kredite vorfristig vor ihrem ursprünglich geplanten Ablauf zurückführen.
BondGuide: Ist das die Anleihe 2013/18 mit Kupon von über 9% gewesen?
Mingazzini: So ist es. Dieser Bond aus dem Jahre 2013 war doch relativ teuer. Den haben wir deshalb ein Jahr vor Ablauf vorzeitig zurückbezahlt. Die Welt ist heute eine ganz andere für uns: eine günstige Zinslandschaft, Klarheit des Geschäftsmodells, Ertragsfähigkeit von ACCENTRO. Wir verfügen heute über eine deutlich größere finanzielle Flexibilität, die wir für weiteres Wachstum nutzen wollen.

BondGuide: Wenn man zu deutlich die bisherige Prognose übertrifft, wird das ja zuweilen auch moniert. War die letzte Guidance nah genug an der Realität?
Mingazzini: Hier muss man sehen, dass sich ein Handelsunternehmen natürlich etwas schwerer mit punktgenauen Prognosen tut als ein Bestandshalter, der gut planbar seine Mieteinnahmen auf das jeweilige Geschäftsjahr skalieren kann. Unsere Umsätze werden aus Verkäufen gespeist, die wesentlich schwieriger einzuordnen sind, auch zeitlich. Daher agieren wir bei unseren Prognosen eher konservativ. So mussten wir 2016 unsere Prognose zweimal anpassen – nach oben.

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