Scope schwang an Weihnachten die Rating-Rute – MS-Traumschiff-Anleihe tauchte ab

Panthermedia/udra

Noch unmittelbar vor Weihnachten spielte die Ratingagentur Scope ‘Bad Santa’ und entzog der MS „Deutschland“ Beteiligungsgesellschaft mbH, Eigentümerin und Betreiberin des gleichnamigen Kreuzfahrtschiffes, überraschend das Emissionsrating für die umlaufende MS-Traumschiff-Anleihe.

Scope begründete die Rücknahme, die sowohl das Emittentenrating von CCC+ als auch das Bondrating von zuletzt BBB- einbezog, „mit einem nicht ausreichenden Informationsstand“. In einer unmittelbar folgenden Pressemitteilung wies MS Deutschland die Kritik von Scope als unbegründet zurück. Vielmehr seien Scope im Rahmen des seit August laufenden Folgeratingprozesses alle angeforderten Informationen in Bezug auf das Unternehmen zur Verfügung gestellt und zudem die Schiffsbewertung im Einklang mit den Anleihebedingungen aktualisiert worden, so MSD. Das aktuelle Jahresgutachten, das den Wert des Schiffes unverändert bei 100 Mio. USD bestätigte, lag Scope demzufolge bereits seit Oktober vor. Die Rücknahme stehe damit im Widerspruch zur unveränderten Absicherung der Anleihe, ergänzt MSD. Das Unternehmen werde dennoch den ‘konstruktiven Dialog’ mit Scope suchen, um eine Wiederaufnahme des Anleiheratings zu erreichen.

Wir sind auf Kurs und werden das Geschäftsjahr 2013 im Rahmen unserer Ende September 2013 veröffentlichten Umsatz- und Ergebnisprognose abschließen. Für das kommende Jahr liegt der aktuelle Buchungsbestand bereits deutlich über dem entsprechenden Vorjahreswert. Dies bestärkt uns in unserer konsequenten Ausrichtung als ,Grandhotel auf See’“, betonte Christopher Nolde, Sprecher der Geschäftsführung der MS Deutschland GmbH.

Hintergrund: Im September veröffentlichte MS Deutschland wenig wasserdichte Halbjahreszahlen und wurde daraufhin von Scope um vier Stufen von zuvor A auf dann BBB- herabgestuft. Die Agentur begründete das Downgrade seinerzeit u.a. mit Unsicherheiten bei der Umsetzbarkeit der 2014er-Investitionsvorhaben. Im Anschluss beruhigte das Unternehmen besorgte Anleiheinhaber mit der Mitteilung, dass Mehrheitsgesellschafter Aurelius eine weitere Kreditlinie u.a. zur Tilgung der ersten 6,875%-Kuponzahlung bereitgestellt habe (zum Beitrag). Die Anleihezinsen über 3,4 Mio. EUR wurden am 18. Dezember fristgerecht bezahlt. Der umlaufenden MS-Deutschland-Anleihe (2012/17) im Volumen von 50 Mio. EUR steht das Wasser bei gut 59% derzeit trotzdem bis zum Hals – zum aktuellen Kurs- und Chart: hier klicken.

Unterdessen senkte Scope auch den Ausblick für das „B-“-Rating“ der 8,5%-Unternehmensanleihe (2013/18) der Alno AG auf negativ. Verantwortlich dafür sei u.a. der jüngste Umsatzrückgang über 13% und der zuletzt negative operative Cashflow von knapp 31 Mio. EUR gewesen. Zum aktuellen Kurs der 45-Mio.-EUR-Anleihe: hier klicken.

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