Scholz Holding schon bald vom Schrott befreit? Investorenlösung voraus – KKR soll Scholz retten

Setzt KKR demnächst die Kapitalspritze bei Scholz an?
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Die finanziell stark abgewertete Scholz Holding hat wie zuletzt angekündigt exklusive Gespräche mit einem potenziellen Neuinvestor aufgenommen. Dabei handelt es sich um US-Finanzinvestor KKR.

Im Fokus der Verhandlungen steht die „umfassende Rekapitalisierung“ des Recyclingkonzerns. So soll KKR Credit zunächst über einen Debt-Fonds und zusammen mit einigen der bestehenden Finanzgläubigern Scholz langfristiges Kapital u.a. zur Schuldenrefinanzierung (zuletzt noch etwa 900 Mio. EUR) zuführen. Im Gegenzug dürfte früher oder später eine Beteiligung an der Scholz-Gruppe in derzeit noch unbekannter Höhe winken.

„Die beabsichtigte Unterstützung durch KKR, einen der weltweit führenden Finanzinvestoren, ist ein großer Schritt nach vorne für die Scholz Gruppe. Sie ist ein wichtiges Signal an unsere Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden und andere Geschäftspartner nach einer langen Phase der Unsicherheit durch den laufenden Restrukturierungsprozess“, kommentiert CEO Oliver Scholz die laufenden Gespräche.

Die beabsichtigte Transaktion ist noch keinesfalls in trocknen Tüchern und stehe zudem „unter dem Vorbehalt der Unterstützung durch andere Stakeholder“, wie Scholz weiter mitteilte. Hierunter dürften dann auch die Bondholder der umlaufenden 182,5-Mio.-EUR-Scholz-Anleihe (2012/17) zusammengefasst sein, die von Anleihe-Kuratorin Dr. Ulla Reisch vertreten werden.

Scholz Holding ist in exklusiven Verhandlungen mit KKR Credit über eine umfassende Rekapitalisierung der Scholz GruppeInwieweit sie im Falle der angestrebten Investorenlösung / Anleiherestrukturierung zur Kasse gebeten werden, ist noch nicht absehbar – ein höchstwahrscheinlich nicht unbedeutender „Sanierungsbeitrag“ wird aber in jedem Fall auf die Bondholder zukommen! Verhandlungen mit der Kuratorin als Interessenvertreterin hätten schon begonnen.

Erst vor wenigen Wochen mussten die Anleiheinhaber eine Stundung der regulär am 8. März fälligen Anleihezinsen über immerhin 15,5 Mio. EUR zunächst bis zum 31. Mai 2016 hinnehmen – in Kürze dürfte dann wohl noch das gefürchtete „Anleihe-Recycling“ hinzukommen!

Unterdessen rühmt sich der Scholz-Konzern, der seine Obergesellschaft erst zu Jahresbeginn nach London verlegt hat, um dadurch von erleichterten Bedingungen im englischen Sanierungsrecht zu profitieren, damit, dass ein jüngst erfolgter Versuch eines einzelnen Anleihegläubigers, den Restrukturierungsprozess zu Fall zu bringen, vom Amtsgericht Aalen „als unzulässig und offensichtlich unbegründet“ abgewiesen wurde. Scholz prüfe nun „rechtliche Schritte aufgrund von Schäden, die durch dieses leichtfertige Vorgehen verursacht worden sind“.

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