Die Aufräumarbeiten auf der Passivseite des finanziell stark abgewerteten Recyclingkonzerns halten an: Inzwischen habe sich die Chiho-Tiande Group (CTG) mit den besicherten Scholz-Gläubigern – in erste Linie Banken und Hedgefonds – geeinigt. Als nächstes wird die chinesische Flagge gehisst!
Zwischen beiden Parteien wurde eine Vereinbarung zum Kauf des Großteils der besagten Forderungen geschlossen. Konkrete Details wurden erwartungsgemäß nicht öffentlich kommuniziert. Dem Vernehmen nach werden die vorrangigen Gläubiger mit einer Recovery-Quote von etwa 45% auf das besagte Forderungsvolumen von immerhin gut 525 Mio. EUR „entschädigt“.
Insgesamt ein weitaus besserer Deal als das Ergebnis, das die Inhaber der 182,5-Mio.-EUR-Scholz-Anleihe 2012/17 hinnehmen mussten: Ihnen wurde lediglich eine mickrige Entschädigungs-Quote von 7,7% auf den Gesamtnennwert der Anleihe bzw. im besten Fall eine Recovery von knapp 11% ihrer einst investierten Mittel in Aussicht gestellt – letztlich also der Schrottwert für den verwerteten Scholz-Bond.
Unterdessen stehe der Forderungserwerb via Debt Purchase noch unter dem Vorbehalt bestimmter Abschlussbedingungen, so Scholz. Wie die aussehen, ist nicht bekannt. Fest steht allerdings schon jetzt, dass der chinesische Metallrecycler damit zunächst zum größten Einzelgläubiger der Scholz-Gruppe aufsteigen wird. Für CTG dürfte das jedoch nur die erste Hürde auf dem Weg zur Mehrheitsübernahme via Distressed Merger (DES) bei Scholz sein.
Zwischenzeitlich wird dem Schrottrecycler noch ein Überbrückungskredit von bis zu 50 Mio. EUR zur weiteren Deckung des Liquiditätsbedarfs von CTG gewährt. Im weiteren Verlauf dürften die Chinesen den Scholz-Konzern in die CTG-Gruppe integrieren. Ob und inwieweit die Scholz-Familie im Anschluss daran im Gesellschafterkreis noch Einfluss haben wird, ist ebenfalls nicht bekannt.
CTG war erst Anfang Mai in den Investorenprozess um Scholz eingestiegen und hat in der Folge US-Finanzinvestor KKR, dem zuvor noch eine Exklusivitätsvereinbarung mit / von Scholz eingeräumt wurde, als potenziellen Neuinvestor verdrängt.
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